Wirtschaft wächst - Armut auch
Fast jeder vierte Dortmunder ist nach den EU-Kriterien "von Armut bedroht", in der Bundesrepublik ist es durchschnittlich jeder Siebte. Die statistische Risikoquote stieg in Deutschland innerhalb eines Jahres von 14,5 auf 15,1 Prozent. Im gleichen Zeitraum (2011 gegenüber 2010) hatte die Bundesrepublik mit 3 Prozent ein überdurchschnittliches Wachstum zu verzeichnen. (hh)
Zur Erläuterung: Nach der EU-Definition gelten Menschen als "armutsgefährdet", die von weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung leben müssen. Diese Schwelle lag 2011 nach den Ergebnissen des Mikrozensus für Einpersonenhaushalte bei einem monatlichen Einkommen von 848 Euro netto.
Da dieser Wert, niedrig genug, immer deutlich deutlich über dem Regelsatz von Hartz IV bzw. Grundsicherung (zzgl. Wohnkosten) liegt, kann man bei den Sozialleistungsempfängern mit Fug und Recht von Armut sprechen.
Diejenigen, die von den Leistungen (ganz oder teilweise) leben müssen, wissen das sowieso.
Laut junge welt erklärte die Bundesarbeitsministerin von der Leyen dieser Tage, angesprochen auf das Thema Altersarmut, vor dem Bundestag, die Rente sei "sicher, wenn wir fleißig arbeiten, wenn wir privat vorsorgen und wenn wir genügend Kinder erziehen".