Die Auseinandersetzung wird schärfer |
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Am 17.11.96 versammelten sich in der Nähe von Arnstadt [im
Anschluß an eine Protestkundgebung] etwa 200 Menschen zu einem Gottesdienst
unter freiem Himmel um mit stillem Protest und Gebeten etwas gegen den Baubeginn
für die Bündelungstrasse von ICE und Autobahn zu tun. Pfarrer Gindler
führte die Menge in das von Polizei umstellte "Bettelmannsholz", wo
schon mehrmals junge Leute auf dem Grundstück des BUND Bäume besetzt
hatten, um deren Rodung zu verhindern.
Als drei der "WaldpiratInnen" versuchten, auf einen Baum zu klettern, griff die Polizei sofort mit aller Härte zu. Einsatzbeamte stießen die im Kreis stehenden GottesdienstbesucherInnen zur Seite, verhafteten zwei Baumbesteiger und |
bearbeiteten diese mit Schlägen und Tritten. Einer erlitt dabei
einen komplizierten Armbruch (!) [Spiralbruch am Oberarm] und wurde ins
Krankenhaus abtransportiert. Das riecht nach Willkür und Absicht (zur
Abschreckung gedacht). Eine Anzeige gegen die beteiligten Beamten wegen
Körperverletzung im Dienst ist geplant.
Das sogenannte "christliche" Landespolitiker und ein Teil der Bevölkerung solche Aktionen benutzen, um uns alle als zugereiste Chaoten zu bezeichnen, ist die eine Seite. Andererseits habe ich große Hochachtung vor den Leuten, die ihre Gesundheit und Zukunft aufs Spiel setzen und bewußt Gesetze brechen, weil sich andere Mittel als wirkungslos erweisen. Sollten wir uns nicht alle in die Bäume hocken?!
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Die rechtlichen Möglichkeiten, gegen die Bündelungstrasse im Raum Arnstadt vorzugehen, sind inzwischen ausgeschöpft. Der BUND Thüringen hat seine Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die Enteignung seiner Fläche auf der Trasse verloren. "Geldverschwendung" und "Naturzerstörung" sind vor Gericht eben nicht verhandelbar, da hilft einzig die Politik, d.h. also unsere Politik von unten. Und so werden die Herren Richter noch oft von uns zu hören bekommen...
Thomas Wey, Wasungen | Entnommen aus : Infodienst der Bürgeraktion B17/A81 |
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