Alle Tage Jagdsabotage !
 

Der folgende Reader ist ein Gemeinschaftswerk des Aktionsbündnis gegen Jagd (AgJ) und somit vieler einzelner Gruppen und Leute. Um effektiv gegen die Jagd vorgehen zu können, braucht es keine zentrale Koordination sondern vielmehr einzelne aktive Gruppen/Grüppchen vor Ort. Das AgJ versucht, die Vernetzung und gegenseitige Unterstützung unter JagdgegnerInnen zu verbessern.


Bei einer Jagdsabotage geht es darum, nichtmenschliche Tiere vor Qualen und Ermordung zu schützen. Indem sie vor Jagdbeginn aus dem Gefahrenbereich vertrieben werden, indem sich SaboteurInnen vor die Gewehre stellen oder durch andere kreative Methoden soll die Jagd verhindert oder soweit wie möglich gestört werden. Es gibt viele rationale Argumente gegen die Jagd, aber wenn mensch erlebt, wie Jäger/innen wunderbare Lebewesen abknallen, dann hast Du einfach Wut! Dieser Text soll helfen, diese Wut mit klarem Kopf für die Tiere umzusetzen:



VORBEREITUNG   -   TAKTIK   -   TRICKS   ...
JAGDSABOTAGE!
                                                         version 1.1a - spätsommer 1997



 
Es wäre gut, wenn dieser Text diskutiert und wenn nötig ergänzt & verbessert wird, und Du/Ihr uns Eure Ideen & Erfahrungen mitteilt.

Per Email bitte an: xhummer@geocities.com
Per Post bitte an: Aktionsbündnis gegen Jagd, c/o Infoladen, Brunnenstr. 41, 42105 Wuppertal

@nti-copyright für JagdgegnerInnen! Weiterverbreiten & benutzen!

INHALTsverzeichnis:

vor der Jagdsabotage
- gemeinsam sind wir stark: vernetzen!
- hilfreiche (Jagd)Literatur (nicht kaufen)
- Jagdtermine herausfinden
- die Jagd im Vorfeld verhindern
- Jagdsabotage vorbereiten
- Bezugsgruppen & Delegierte
- Kommunikation
- sinnvolle & unsinnige Dinge bei Jagdsabotagen

Taktik und Tricks zur Sabotage
- Umgang mit Medien, Dokumentation
- Umgang mit Jäger/innen & Treiber/innen
- Umgang mit Polizei
- die Jagd finden
 Gesellschaftsjagden:
- (Ansitz) Drückjagd im Wald (Wildschweine, Füchse, Rehe,...)
- Treibjagd oder Streife im Feld oder übersichtlichem Wald (Hasen, Füchse, Fasane, Tauben,...)
- Jagd an Gewässern (Enten, Gänse,...)
- Taubenjagdtage
- Jagd auf Friedhöfen (Kaninchen, Hasen, Tauben)
 überwiegend einzelne oder wenige Jäger/innen:
- Ansitzjagd (Wildschweine, Füchse, Rehe, Enten, ...)
- Lock-, Ruf- und Reizjagd (Tauben, Rabenkrähen, Füchse,... )
- Fallenjagd (Marder, Katzen, Füchse, Waschbären, Rabenkrähen)
- Baujagd (Kaninchen, Fuchs, Dachs)
- Suche im Feld/Uferrand mit Hund (Fasane, Hasen, Kaninchen, Enten)
- Stöbern im Wald mit Hund (Wildschweine, Fuchs, Hase, ...)
- Beizjagd in Feld und Wiese (Kaninchen, Hase, Fasan, ...)
 Angelsabotage

Nach einer Sabotage 
- Öffentlichkeitsarbeit
- Nachbereitung, Kritik
- gemeinsam handeln gegen staatliche Einschüchterung
- Party mit veganen Leckereien nach erfolgreicher Sabotage


VOR DER JAGDSABOTAGE
Jagdsabotage (JS) ist ein wirksames Mittel gegen das Morden der Jäger/innen. Deshalb ist sie wohl auch in einigen Bundesländern (NRW, Hessen, Rheinland- Pfalz, Baden-Württemberg) durch schnell erlassene Gesetze zur “Ordnungswidrigkeit” erklärt worden. Es ist wichtig, sich vorher Gedanken zu machen, über Ängste zu reden, vorbereitet zu sein auf aggressive Jäger, übereifrige Polizist/innen, eventuell gerichtliche Folgen. Aber sei nicht eingeschüchtert, denn das wollen sie ja gerade. Zusammen mit anderen bringen wir die Jagd zur Strecke:

gemeinsam sind wir stark - vernetzen!
Um große Jagden zu verhindern sind meist viele Menschen notwendig. Für große, gemeinsame Aktionen, damit JagdsaboteurInnen sich nicht alleine und ohnmächtig fühlen und als Forum zum Ideen austauschen und diskutieren, gibt es die Idee der Vernetzung. Vernetzung heißt z.B., mit FreundInnen eine lokale Gruppe bilden, überlegen wie Jagdtermine schnell weitergegeben werden können, mit anderen Gruppen der Region Kontakte knüpfen, Treffen abhalten...

hilfreiche (Jagd)Literatur (nicht kaufen):
Eine Menge Jagdliteratur zum kostenlosen Lesen findest du z.B. in der örtlichen Bibliothek, im Bahnhofsbuchladen, im Anti-Jagd ARCHIV vom AGJ, ...
JAGDLEHRBÜCHER: Jagdarten, Verhalten von Tieren, ...
DJV HANDBUCH JAGD: Jährlich erscheinendes kleines, dickes Buch vom “deutschen Jagdschutz-Verband”. Enthalten sind Jagdzeiten, Gesetzestexte, Namen/ Adressen/ Telefonnummern von Jagdverbänden, Kreisjägerschaften, Vorsitzenden Jäger/innen, und vieles mehr.
JAGDZEITUNGEN: z.B. die Pirsch, Unsere Jagd, Wild & Hund, ... Gibt einen guten Einblick in die “Jagdszene”, Informationen über aktuelle Jagdformen, Jagdzeiten, ... Teilweise mit Regionalbeilagen z.B. “Jagd in Niedersachsen”, evtl. Jagdtermine, ...

Jagdtermine herausfinden

Der Hauptteil dieses Kapitels wurde für die Internetausgabe gestrichen. 

Wenn einer oder einem ein Termin bekannt ist, gibt es einiges zu tun: Erstmal überlegen: Was ist bekannt? Treffpunkt der Jäger/innen, Ort der Jagd, Jagdart, Beginn, Ende, gibt es Möglichkeiten, vor der Jagd aktiv zu werden, die Tiere aus dem Gefahrenbereich zu locken, ... ??? Je mehr bekannt ist, umso besser!

Jagd im Vorfeld verhindern

Dieses Kapitel wurde für die Internetausgabe gestrichen.

Jagdsabotage vorbereiten
INFORMIEREN VON ANDEREN AKTIVISTiNNEN: Vorsichtiger Umgang mit den Informationen, damit sie nicht in falsche Hände fallen, aber trotzdem möglichst vielen so früh wie nötig/möglich mitteilen (Briefe, Email, örtliche Telefonketten-> klare Fakten vermeiden oder kodieren).
VORBEREITUNGSTREFFEN: (wenn genug Zeit und viel Planung erforderlich ist, z.B. bei besonders großer Jagd) Einladungen hierzu rechtzeitig verbreiten. Themen: vorher aktiv werden, Treffpunkte, Taktik, rechtliche Situation, (befreundete) Presse/Kamerateam einladen?, ...
KARTEN DES JAGDGEBIETES BESORGEN: (Wanderkarten, Topographische Karten 1:25000 bis 1:50000 sind sehr geeignet) kopieren (für AutofahrerInnen, für Bezugsgruppen, eventuell für alle). Eventuell eine Ortsbesichtigung machen, um Bescheid zu wissen (viel besseres Orientierungsvermögen!).
TREFFPUNKTE für den Sabotag suchen (einer vor der JS, als Sammelpunkt - gut erreichbar mit Bahn und Auto, und wenn der Jagdort genau bekannt ist: Einer für verlorengegangene SaboteurInnen(gruppen) / zum Informationsaustausch, und einen sicheren Platz zum Abstellen der Autos).
KONTAKTTELEFON am Besten bei einer/einem FahrerIn. Handy sehr sinnvoll! (Nummer in der Einladung, wenn möglich) Für NachzüglerInnen, Verlorengegangene, (eventuell Festgenommene).

Bezugsgruppen & Delegierte
Mit Leuten, die Du gut kennst, läßt sich vielleicht leichter sabotieren und Du fühlst dich sicherer.  Deshalb,  und um schnelle Entscheidungen treffen zu können, gibt es BEZUGSGRUPPEN. Das sind kleine Gruppen, z. b. eine Autobesatzung, die auf sich achten und während der JS zusammenbleiben. Die Gruppe sollte einen Fantasienamen ausmachen der bei Durcheinander gerufen werden kann (zur Orientierung). Jede Bezugsgruppe kann eine/n DELEGIERTE/N auswählen, die/der die Ansicht der Gruppe bei Deli-Treffen darstellt (Damit es nicht so auffällig ist, sollten auf Parkplätzen z.B. nur die Delegierten aussteigen, schnell beraten, die Gruppe befragen, Informationen weitergeben,...).
Bei der Aktion keine Privatnamen und Treffpunkte rufen, um zu verhindern, daß Leute identifiziert werden bzw. Jäger/innen oder Polizei zum Treffpunkt kommen.

Kommunikation
Bei Jagdsabotagen kann es dazu kommen, daß einzelne Gruppen sich verteilen müssen und kein direkter Kontakt mehr zu anderen besteht (zwischen FahrerInnen am Treffpunkt & Sabotierenden, zwischen verteilten SaboteurInnen, wenn Jagdgebiete abgesucht werden,...).
Deshalb folgende Hilfsmittel:
TRILLERPFEIFE: Notsignal bei Angriffen (Signal verabreden!)
HANDY-TELEFON: Praktisch, funktioniert fast immer. Am besten wärs, jede Bezugsgruppe hat eins.
CB-FUNKGERÄTE: begrenzte Reichweite (1-5 Km, je nach Landschaft), aber keine Gebühren. Kann gut benutzt werden wenn eine Station im Auto installiert ist, und SaboteurInnen mit Handfunkgeräten ausgestattet sind (z.B. wenn versteckte SaboteurInnen, nach einer Flucht, abgeholt werden sollen).
BRIEFKASTEN: An Treffpunkten kann mensch an einem vorher vereinbarten “Briefkasten”, z.B. Mülleimer, Schild,... mit Zettel & Klebeband Nachrichten. hinterlassen. Alle SaboteurInnen sollten den Ort des Briefkastens kennen
Auf Nachrichten die Uhrzeit vermerken. Alternative zum Briefkasten ist einE BeobachterIn (vielleicht der/die FahrerIn mit dem Kontakttelefon), der/die an einem vereinbartem Ort steht, Infos sammelt und weitergibt (sinnvoll bei großen Jagdsabotagen).

sinnvolle & unsinnige Dinge bei Jagdsabotagen

SINNVOLL:
 

UNSINNIG UND NICHT MITNEHMEN:
Waffen, Drogen (auch legale wie Alkohol), Flugblätter, Spuckies, Kalender, Adress- und Telefonnummernsammlungen, ...


TIPS & TRICKS ZUR SABOTAGE
Bei einigen Jagarten ist es sinnvoll, schon vor der Jagd aktiv zu werden; zum Beispiel Tiere zu vertreiben. Wenn es gewollt ist, können die Jäger/innen blockiert werden wenn sie (in Fahrzeugen) zum Jagdort wollen (Risiko: Polizei, Personalienfeststellung,... eher als bei der Sabotage in Feld oder Wald. Es sei denn wir sind z.B. sehr viele und in einem abgelegenen Dorf).
Bevor es richtig losgeht, sollte am Treffpunkt nochmal das Vorgehen besprochen werden: Umgang mit Polizei, Angriffen von Jäger/innen, Treffpunkte, Handy- Nummern austauschen, Funk-Kanal festlegen ...
Individuelles Verhalten bei einer JS kann über Leben oder Tod entscheiden. Immer die Folgen von Deinem Handeln bedenken. Es ist wichtig die Jagdarten möglichst gut zu unterscheiden, damit Jäger/innen die JagdsaboteurInnen nicht zum Aufscheuchen der Tiere benutzen können.

Umgang mit Medien, Dokumentation
FILMTEAM,...: Hat Vor- und Nachteile:
Bietet eventuell Schutz vor Übergriffen (von Jäger/innen, Polizei) und Jagd & Jagdsabotage werden ein öffentliches Thema. Gefahr: Könnte Beweismaterial zur Kriminalisierung oder Pro-Jagd Bericht werden, deshalb vorher Bedingungen stellen, beziehungsweise Absprachen treffen (keine Nahaufnahmen von SaboteurInnen, keine Autokennzeichen, Interviews nur mit Menschen, die wollen, vorm Senden Kontrollmöglichkeit, ...) Reaktion auf solche Bedingungen beachten. Vermeiden, daß Fernsehaufnahmen die Jagdsabotage stören, Interviews nachher. Es sollten keine genauen Strukturen, Anzahl der Leute in Gruppen, Namen, die Art der Mobilisierung für Jagdsabotagen, ... genannt werden. Halt nur Dinge, die auch im Fernsehen erscheinen sollen (Infos zum Thema, Kontaktadressen, Öffentliche Veranstaltungen, ...)
SELBER FOTOGRAFIEREN, FILMEN: zur Dokumentation von krassen Situationen,  Angriffen, besonderen Jagdformen, ... eigene FilmerInnen, z.B. weil kein Fernsehen da ist, die aber so aussehen (vermeidet die Nachteile echter TV- Teams). Wichtig: Fotografierende/filmende SaboteurInnen sind bei Jäger/innen besonders verhaßt. Auf sie achten, sie vor Angriffen schützen.

Umgang mit Jäger/innen & Treiber/innen
Je nach Jagdart die geeignete Methode anwenden, um das Schußfeld der Jäger/innen zu blockieren, dabei immer vorsichtig sein. Es ist unnötig & gefährlich Jäger/innen zu beschimpfen oder zu provozieren. Dadurch, daß Du sie am Jagen hinderst, zeigst Du was Du von ihnen hältst. Taktisch vorgehen:
JÄGER/INNEN AUFFORDERN ZU GEHEN: Ist, wenn mehrere SaboteurInnen vor einem/einer Jäger/in stehen, eine effektive Methode um Jagd zu verhindern.
(SCHEIN)DISKUSSIONEN: Einige Jäger/innen lassen sich darauf ein, stellen das Gewehr weg. Dabei lassen sich auch interessante Dinge erfahren (Wie lange sollte gejagt werden, Veranstaltungen, nächste Jagd,...). Darauf achten, daß sie Dich nicht nur bis zum Eintreffen der Polizei hinhalten wollen.
BEI ANGRIFFEN: Vorher Notsignal ausgemacht haben (z.B. Trillerpfeife). Die angegriffenen SaboteurInnen schützen, indem andere zur Hilfe kommen. Angreifer(in) irritieren z.B. durch Fotografieren, anschreien (“STOP!”). Regenschirm, Fahne, ... benutzen, um Angreifer(in) auf Distanz zu halten oder Schlag abzuwehren. Eskalation vermeiden!!! Jäger/innen haben Gewehr, Messer, eventuell nicht sichtbare Pistole, ... was für Menschen und andere Tiere tödlich sein kann.
 
Umgang mit Polizei
Vor einer JS sollten wir uns im Klaren sein, daß die Möglichkeit besteht, daß Personalien festgestellt werden könnten (deshalb Personalausweis mitnehmen). “Mutwillige Jagdstörung” wurde in einigen Bundesländern zur Ordnungswidrigkeit erklärt. In NRW bekam sogar jede Polizeidienststelle Anweisungen für den Umgang mit SaboteurInnen. Es gibt wohl keine Patentlösung, deshalb nach Situation, beziehungsweise nach der vorher getroffenen Absprache, Landschaft (z.B. offene Wiese an der Hauptstrasse oder Waldgebirge), Anzahl der SaboteurInnen ... entscheiden.
ABSPRACHEN VOR DER SABOTAGE: Wollen wir flüchten, uns verteilen, uns wegtragen lassen, zusammenkommen, ...
KEINE PANIK: Situation einschätzen. Wieviel Polizei, kann sie uns am Sabotieren hindern. Bei großen Jagden in Wäldern hat die Polizei keine Chance, viele verteilte SaboteurInnen zu finden.
VERMITTLERiN: Eventuell vermittelnden Menschen (wenn ein Mensch dazu bereit ist). Vorschlag zum Kompromiß: “Wir gehen, wenn die Jäger auch aufhören” (ist doch gut, oder?).
FLUCHT: Wenn überlegt wurde, zu fliehen, darauf achten, ob andere erwischt werden. Menschen, die langsam irgendwo spazierengehen sind unauffälliger als panisch Flüchtende! SpäherInnen sollten das Geschehen beobachten, damit nach Abziehen der Polizei eventuell weiter sabotiert werden kann.
BEI FESTNAHMEN: Keine Aussagen bei der Polizei! (Nur Ausweisdaten). Nicht einschüchtern lassen, es geht (wenn es nicht sogar nur reine Schikane ist) um eine Ordnungswidrigkeit, vergleichbar mit Falschparken, und die Jäger/innen morden! (eventuell Hausfriedensbruch bei Friedhöfen, eingezäuntem Gelände). Es ist leicht gesagt, “die kriegen aus mir nichts raus”, aber der Druck, der auf Dir in der Situation lastet, kann sehr groß sein. Deshalb am Besten vorher mit anderen darüber reden, evtl. Rollenspiele machen, ... Verlange, telefonieren zu dürfen (steht Dir zu, wird aber oft verweigert, mußt du - mit passendem Kleingeld - bezahlen) Vorher für solche Fälle ausgegebene Nummer anrufen. Du brauchst nichts unterschreiben! Eventuell können die anderen Leute vor der Polizeiwache protestieren, Presse mobilisieren, die Polizei unter Druck setzen. Wenn Du wieder “draußen” bist, solltest Du ein GEDÄCHTNISPROTOKOLL anfertigen (das heißt: Deine Erinnerungen aufschreiben: Wer hat Dich festgenommen, mit welcher Begründung, durftest Du telefonieren, ...).

Die Jäger/innen finden:
Eigentlich sollte der Ort der Jagd oder der Treffpunkt der Jäger/innen bekannt sein. Wenn Treffpunkt bekannt ist, muß mensch nur rechtzeitig (meistens sehr früh) in der Nähe sein, wenn er unbekannt ist, wird es schwieriger:
TREFFPUNKT BEKANNT: Ort beobachten, SpäherInnen (Auto) mit Telefon/Funk um Infos weiterzugeben, Verfolgung aufnehmen oder blockieren (Vorsicht wegen Autokennzeichen).
TREFFPUNKT UNBEKANNT: Früh in der Gegend sein. Mögliche Treffpunkte/Jagdorte kontrollieren (Kneipen z.B. “Hubertushof”, Schießstand, Adresse des Hegeringleiters, Umgebung, ...).
GEBIETE ABSUCHEN: Anhand der Kartenkopien bestimmte Gebiete aufteilen, die je ein Auto (oder Motorrad: kann auch kleinere Wege nehmen) absucht. Zeit für Rückkehr ausmachen (z.B. 30 Minuten, ...). Beachten: Trecker mit Personenanhänger (für Jäger/innen-Pack), einzelne Jäger/innen auf Hochsitzen, Warnschilder am Straßenrand (Achtung Treibjagd), Jeeps,... mit Jagd/Forstaufklebern an Waldwegen, ...

Gesellschaftsjagden
Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten, die Jagd zum Abbruch zu bringen. Nur hier läßt sich dazu auch ein Jagdhornsignal (“Hahn in Ruh” = offizielles Ende eines Treibens) verwenden. Eventuell von Kassette über Megaphon oder Autolautsprecher,... abspielen oder Jagdhorn/ Trompete,... blasen, was im besten Fall alle jägerischen Jagdhornbläser/innen dann nachspielen und damit das Treiben beenden.
Großangelegte Gesellschaftsjagden finden meistens Samstags, aber auch an anderen Tagen statt. Das Markieren von Hochsitzen, ... mit Haaren wird hier zwar aufgeführt, der Erfolg dieser Methode ist aber nicht sicher.

(Ansitz) Drückjagd im Wald (Wildschweine, Füchse, Rehe,...):
JAHRESZEIT:   ca. September bis Februar
TAGESZEIT:   Frühmorgens bis Nachmittags, max. Dämmerung, evtl. Mittagspause.
JAGDGEBIET:   Von einem Waldstück bis zu mehrere Quadratkilometer großen Gebieten.
JÄGER/INNEN: von 10 bis zu über 100 - auf Hochsitzen, ebenerdigen getarnten Sitzbänken, ... meist in einer Reihe im Abstand von ca. 50-100 Metern rund um das Jagdgebiet. Jäger/innen dürfen diese Position während des Treibens nicht verlassen!
TREIBER/INNEN:   kleine Gruppen eventuell mit Hunden ziehen leise durch das Jagdgebiet um die Tiere unruhig zu machen und langsam aus ihren Verstecken zu “drücken”.
SABOTAGEMETHODE(N):
Tag (Nacht) vorher: z.B. Jäger/innenverstecke mit Menschengeruch markieren (Haare, ...), in der Mitte des Gebietes Böllern/Lärm machen um Tiere zu vertreiben. Eventuell von/für Jäger/innen angelegte Standmarkierungen umgestalten.
Am Jagd(sabotage)Tag: Jäger/innen blockieren bevor sie sich verteilen (Vorsicht!). Jäger/innen verfolgen/suchen und zu jeweils 2-3 Leuten ihr Sicht- & Schußfeld versperren (eventuell mit Bettlaken, Regenschirm, ...) oder mit kleinem Spiegel blenden. Eventuell (Schein)Diskussionen beginnen. Jagdhornsignal “Hahn in Ruh”.

Treibjagd oder Streife im Feld oder übersichtlichem Wald (Hasen, Füchse, Fasane, Tauben,...):
JAHRESZEIT:   ca. September bis Februar
TAGESZEIT:   Frühmorgens bis Nachmittags/Dämmerung, mehrere Treiben, eventuell Mittagspause.
JAGDGEBIET:   ein Feld, Acker oder Waldstück je Treiben
JÄGER/INNEN:   ca. 10-50, bei der Treibjagd am Kopfende & an den Seiten des Feldes,... in geringem Abstand voneinander (5-10 Meter). Bei der Streife gehen sie mit Treiber/innen durch das Feld, ... schießen auf alles was flüchtet. Teilweise auch beides vermischt.
TREIBER/INNEN:   ca. 10-50, gehen in einer langen, dichten Reihe eventuell mit Hunden lärmmachend durch das Feld,... und treiben die Tiere von sich weg. Bei der Streife dasselbe mit Jäger/innen in der Reihe.
SABOTAGEMETHODE(N):
vor der Jagd: Wenn das Jagdgebiet, bzw. das konkrete Feld, ... wo die Jagd geplant ist, bekannt ist, kann es kurz vor Jagdbeginn leergetrieben werden: Wie Treiber/innen in langer dichter Reihe gleichmäßig und lärmmachend durch das Feld,... gehen. Nicht in Richtung von befahrenen Straßen, ... treiben! Eine andere Methode: Jäger/innen blockieren bevor sie sich verteilen (Vorsicht!).
Nach Jagdbeginn: Jäger/innen verfolgen/suchen und zu jeweils 2-3 Leuten ihr Sicht- & Schußfeld versperren (eventuell mit Bettlaken, Regenschirm, ...). Eventuell (Schein)Diskussionen beginnen. Jagdhornsignal “Hahn in Ruh”. Kassette mit Hundegebell aus Autolautsprechern, über Megaphon, ... abspielen, um treibende Hunde abzulenken.

Jagd an Gewässern (Enten, Gänse,...)
JAHRESZEIT:   ca. August bis Mitte Januar
TAGESZEIT:   früh bis Helligkeit, aber auch später (z.B. 9-13 Uhr)
JAGDGEBIET:   ein See, Teich, Flußlauf, Bach,...
JÄGER/INNEN:   ca. 10-50 stellen sich mit Abstand um einen See,...auf, gehen gleichzeitig ans Ufer vor oder haben in der Umgebung feste markierte Standplätze. Schuß (oder Treiber+Hund) treibt Enten / Gänse hoch, ca. 10 Min. “Trommelfeuer”, mehrere Treiben (in der Nähe).
SABOTAGEMETHODE(N):
vor der Jagd: z.B. Jäger/innen blockieren, kurz bevor Jäger/innen schußbereit sind Tiere mit Böllern / Lärm vertreiben (Jagdort finden: Jäger/innen belauschen, beobachten, nach Standmarkierungen schauen,...)!
Nach Jagdbeginn: Sicht- & Schußfeld der Jäger/innen mit Regenschirmen, Fahnen, Pappschildern ... versperren. (Schein)Diskussionen, (Jagdhornsignal)...

Taubenjagdtage
JAHRESZEIT:   Februar / März, (Tauben-Morderlaubnis: Mitte Juli bis April)
TAGESZEIT:   Nachmittags bis zur Dämmerung
JAGDGEBIET:   an manchen Tagen (8.2., 22.2., 8.3., 22.3.1997) gleichzeitig in fast ganz NRW, eventuell noch weiter, ländliche Gegend.
JÄGER/INNEN:   gemeinsamer Treffpunkt, dann Aufteilung auf Waldränder, getarnt warten sie auf anfliegende Tauben.
SABOTAGEMETHODE(N):
vor der Jagd: Presse- / Öffentlichkeitskampagne gegen die Mordtage, Jäger/innen am Treffpunkt blockieren / belagern (vielleicht als angemeldete Demonstration?), ...
Bei der Jagd: einzelne Jäger/innen verfolgen / suchen, dann mit grellen Sachen zu ihnen stellen, Lärm machen, Regenschirm, Fahne, ... zur Sicht- & Schußfeldversperrung, ...
Wirkungsvoll bei Wind: (Lenk)Drachen vor / über den Jäger/innen steigen lassen, ...

Jagd auf Friedhöfen (Kaninchen, Hasen, Tauben)
JAHRESZEIT:   uns aufgefallen im April / Mai
TAGESZEIT:   z.B. 7-10 Uhr oder 18-21 Uhr
JÄGER/INNEN:   1-10 teilweise mit Hund, gehen über den Friedhof, ballern auf flüchtende Tiere.
SABOTAGEMETHODE(N):
vor der Jagd: Soll vorgekommen sein, daß vor einer Jagd die Tore eines Friedhofes zugekettet waren und die Jäger/innen nicht hinaufkamen.
Bei der Jagd:   Soll vorgekommen sein, daß während der Jagd die Friedhofstore offen standen und Menschen samt Gießkannen, Blumen, ... ihre verstorbenen Angehörigen besuchen wollten. Wenn nicht, dann Sicht & Schußfeld versperren, vor dem Gewehr gehen, eventuell Regenschirm,... benutzen um Tauben zu schützen, ...

überwiegend einzelne oder wenige Jäger/innen:
Diese Jagdarten werden nahezu immer und ohne große Vorbereitungen oder Ankündigungen betrieben. Aber bei Radtouren, Wanderungen, ... durch die Natur, könnte mensch auf die Mörder/innen treffen, und sie effektiv sabotieren. Außerdem gibt es teilweise auch vorbeugende Maßnahmen (Haar-Methode unsicher).
 
Ansitzjagd - Hochsitze - (Wildschweine, Füchse, Rehe, Enten, ...)
Da immer häufiger Hochsitze von meist als "autonome Tierschützer[Innen]" bezeichneten Menschen umgesägt werden, sind oftmals Belohnungen ausgesetzt worden, die dies verhindern sollen.
JAHRESZEIT:   Immer
TAGESZEIT:   Morgen und Abenddämmerung, Mittagssonne, mondhelle Nächte
SABOTAGEMETHODE(N):
vorbeugend: nahen Umkreis um Hochsitz, ... mit Menschengeruch (Haare, ...) markieren.
Bei der Jagd: Jäger/innen mit kleinem Spiegel blenden, auffordern zu gehen, laut singen oder ähnliches, evt. auf die Kanzel klettern, Bettlaken vor die Schießluke hängen, Fensterläden von außen schließen, lange Fahnen / Wimpel vor das Gewehr halten, auf der Fläche aufhalten wo der/die Jäger/in die Tiere erwartet ...

Lock-, Ruf- und Reizjagd (Tauben, Rabenkrähen, Füchse,... )
JAHRESZEIT:   immer
TAGESZEIT:   unterschiedlich
ABLAUF:   1. Lockjagd (z.B. auf Tauben) mit Plastiktauben-Attrappen auf Feld, Jäger/in hockt im Gebüsch am Feldrand, schießt auf anfliegende Tauben.
Oder: Futter soll Tiere vor Hochsitz locken (z. B. Wildschweine), wird Kirrung genannt.
2. Jäger/in in Versteck ahmt Tierlaute nach (z.B. “Mäusezwitschern” um Fuchs anzulocken).
3. Reizjagd (z.B. auf Raben) mit Eulen (oder Eulenattrappen) auf Feld, instinktiv “gereizter” Rabe fliegt Scheinangriff auf Eule, Jäger/in wartet in Versteck.
SABOTAGEMETHODE(N):    Sicht- & Schußfeld versperren, Attrappen entfernen, Lärm machen, Jäger/innen blenden

Fallenjagd (Marder, Katzen, Füchse, Waschbären, Rabenkrähen)
Fallen sind laut einem Jagdbuch auch deshalb meist mit Reisig & Laub verkleidet, damit sie nicht “von Spaziergänger[Inne]n entdeckt und  zerstört oder beschädigt werden”.
JAHRESZEIT:   Auf Katzen, Waschbären, Füchse immer, auf Iltisse,... im Herbst / Winter
TAGESZEIT:   Wo sich Menschen herumtreiben: Nachts, ansonsten: Immer
STANDORTE VON FALLEN:   Marderschlagbaum in 2m Höhe in Bäumen, Knüppelfallen  am Boden unter Reisighaufen,  “Schwanenhals” und andere  Totschlagfallen in eingezäunten  “Fangburgen” oder runden  Holzeinfassungen am Boden,  Kastenfallen an  Bachübergängen, Ackerrändern,  trockenen Gräben,  “Krähenfänge” auf Feldern.
SABOTAGEMETHODE(N):    Auslösen der Fallen,  menschlicher Geruch (Haare,...),  ...

Baujagd (Kaninchen, Fuchs, Dachs)
JAHRESZEIT:   Immer, besonders empfohlen bei windigem, kalten Wetter.
TAGESZEIT:   keine bestimmte
JÄGER/IN:   läßt Kaninchen mit Frettchen oder Fuchs/Dachs mit Hund aus dem Bau treiben (wenn sich die Tiere nicht im Bau ineinander verbeißen). Jäger/in schießt auf aus dem Bau fliehende Tiere. An speziellen von Jäger/innen angelegten Kunstbauten genügt ein Tritt auf einen Hebel und Lärm treibt den sich dort heimisch fühlenden Fuchs vor die Flinte.
SABOTAGEMETHODE(N):   vorbeugend: Menschengeruch (Haare,...) an Kunstbauten (aber unwahrscheinlich sie zu entdecken, außer wenn sie gerade gebaut werden: ca. 10 Meter langer Tunnel aus Betonröhre mit abschließender Höhle, alles ca. 50 bis 100 Zentimeter unter der Erde).
Bei der Jagd: Hundgebell von der Kassette, Sicht- & Schußfeld des Jägers / der Jägerin versperren.

Suche im Feld, am Uferrand (Fasane, Hasen, Kaninchen, Enten)
Stöbern, Buschieren im Wald (Wildschweine, Fuchs, Hase, ...)
JAHRESZEIT:   Immer, Schonzeiten bei Tierarten unterschiedlich
TAGESZEIT:   keine bestimmte
ABLAUF:   Hund sucht von Jäger/in gezwungen nach versteckten Tieren und zeigt diese durch Bellen oder verharren an oder treibt sie auf Jäger/in zu.
SABOTAGEMETHODE(N):   Hundgebell von der Kassette, Sicht- & Schußfeld des Jägers / der Jägerin versperren.

Beizjagd in Feld und Wiese (Kaninchen, Hase, Fasan, ...)
JAHRESZEIT:   teilweise im Rahmen herbstlicher Gesellschaftsjagden
TAGESZEIT:   keine bestimmte
ABLAUF:   Falkner/in läßt Greifvogel auf kleinere Tiere los, die eventuell von Hunden aufgescheucht oder aus dem Bau getrieben wurden (Baujagd)
SABOTAGEMETHODE(N):   vor Ankunft der Jäger/innen am Zielort versuchen, die Fahrzeuge der Jäger/innen zu blockieren

Angelsabotage
Angeln, die sogenannte “Jagd des kleinen Mannes”(aber auch von Frauen betrieben) ist eine weitverbreitete Tiermordtechnik. Ebenso wie bei der Jagd mit Gewehr gibt es an den selben Orten (Bahnhofkiosk,...) ausführliche Zeitschriften,... zu dem Thema, ebenso gibt es Vereinigungen der Mörder/innen. Auch einzelne Angler/innen oder große Angelwettbewerbe können sabotiert werden:
DIE PADDELBOOT-METHODE: Mit einem Kanu, Kajak, ... am Ufer in der Nähe der Angler/innen entlangpaddeln (um Fische fernzuhalten).
DIE STEINCHEN-METHODE: Als kleine SaboteurInnengruppe mit kleinen bis mittleren Steinen bewaffnen und die bei der Angel ins Wasser werfen. Angler/in auffordern zu gehen.
DIE SCHATTEN/LÄRM-METHODE: Direkt hinter Angler/in hinstellen und reden oder mit Kassettenrecorder Musik hören (Euer Schatten und der Lärm hält die Fische fern).


NACH EINER SABOTAGE
Wenn die Aktion für den Tag beendet ist, alle am Abschluß-Treffpunkt bzw. bei den Autos sind, und der Tag erfolgreich war oder vielleicht nicht, dann denkt an:

Nachbereitung und Kritik
Eventuell sofort oder später treffen und überlegen, wo haben wir Fehler gemacht, was könnte verändert werden, ...

Gemeinsam handeln gegen staatliche Einschüchterung
Wenn Leute festgenommen oder Personalien aufgenommen wurden, sollte nachher eine Kontaktadresse ausgemacht oder die Adressen ausgetauscht werden, um den gemeinsamen Widerstand gegen eventuellen Bußgeldbescheid, Prozeß, ... zu koordinieren. Wenn der Staat ein Bußgeld von Dir fordert, auf jeden Fall erstmal Widerspruch einlegen. Die Erfahrung hat gezeigt, daß die bisher daraus entstandenen Prozesse entweder mit Freispruch oder einer wesentlich geringeren “Strafe” endeten. Allerdings sollten wir uns für unseren absolut berechtigten Widerstand nicht bestrafen lassen und Prozesse zum Verbreiten unserer Aktionen, Ideen und Utopien nutzen, bis Jagdsabotage wieder legal & die Jagd abgeschafft ist.

Öffentlichkeitsarbeit
Wenn krasse Dinge, die bei der JS erlebt wurden, öffentlich werden sollen, dann sollte möglichst schnell (direkt danach) eine Pressemitteilung, ein Flugblatt, ... geschrieben und verbreitet werden (z.B. an örtliche Tageszeitung, Presseagenturen, Tierrechtszeitungen, in Rundbriefen, bei Demos, ...). Falls es zu einem Prozeß kommt, ist es maßgeblich von der Öffentlichkeitsarbeit abhängig, wie dieser ausgehen wird. Öffentlicher Druck und Unterstützung der Angeklagten sind sehr wichtig!!! Es wäre auch sehr gut, wenn Ihr nach Sabotagen einen Bericht an das Aktionsbündnis gegen Jagd schickt, damit unsere Methoden verbessert, Jäger/innen-Verhalten ausgewertet, und eure Erfahrungen auch anderen zugänglich gemacht werden können.

Party mit veganen Leckereien nach erfolgreicher Sabotage
braucht wohl nicht erklärt zu werden!


Und auf ein Neues! Dieser Jagdsabotage-Text ist vom AKTIONSBÜNDNIS GEGEN JAGD und soll möglichst viele TierrechtlerInnen, JagdgegnerInnen, ... erreichen. Deshalb einfach weiterkopieren & verteilen.

Das AKTIONSBÜNDNIS ist ein Netzwerk von Menschen, die AKTIV gegen den Terror gegen nichtmenschliche Lebewesen in Wald und Flur vorgehen wollen. Aber auch das Informieren der Öffentlichkeit und Unterstützung kriminalisierter JagdsaboteurInnen sehen wir als sehr wichtig an. Für weitere Informationen findest Du am Anfang des Readers unsere Adresse.

Werd aktiv gegen Jagd & andere Formen von Unterdrückung!



 


 

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