Nullticket im öffentlichen Nahverkehr

An alle Organisationen und Menschen, die sich gegen Armut und Ausgrenzung in DO engagieren.

Nulltarif im Öffentlichen Nahverkehr auf Dortmund-Pass (Sozialticket)

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, sehr geehrte Damen und Herren,

Am 10.12.2005 führte das Sozialforum Dortmund mit vielen Initiativen, unterstützt von linken Parteien, einen Aktionstag für einen Nulltarif bei Bus und Bahn auf Dortmund-Pass, ein Sozialticket für Dortmund, durch.

Mit dieser Aktion sollte der zwangsläufig aus Massenerwerbslosigkeit, Hartz-Gesetzen und massivem Sozialabbau resultierenden Ausgrenzung Erwerbsloser und in Armut Getriebener aus dem Leben unserer Stadt entgegengewirkt werden. Heute, ein Jahr später, ist für die meisten Betroffenen vieles noch schlechter geworden.

Es ist eine Schande, dass die Politik der Hartz-IV-Parteien diese Tatsachen nicht nur leugnet, sondern noch verschärft. Seit der Einführung der Hartz-Gesetze hat sich die Erwerbslosigkeit deutlich erhöht. Alle mitgezählt sind davon mindestens 10 Millionen Menschen betroffen. Die Kinderarmut wächst rasant an. Durch die anstehende Erhöhung der Mehrwertsteuer wird es weiteren enormen Verlust an Realeinkommen und Lebensqualität bei Rentnern, Erwerbslosen und unteren Lohngruppen geben. Die Erwerbstätigen werden u.a. durch Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich immer weiter unter Druck gesetzt. Um Erwerbslose und Noch-Erwerbstätige zu spalten, wird in immer neuen Versionen die Lüge aufgetischt, dass Erwerbslose arbeitsscheue Parasiten seien. Richtig ist vielmehr, dass sich viele Betroffene sogar freiwillig aus lauter Not in prekäre, rechtlose, reguläre Beschäftigung unterlaufende “1-Euro-” und Niedriglohnjobs drängen. Suppenküchen und Tafeln sind zur bitteren Realität für die Betroffenen geworden.

Gleichzeitig mit der Armut wächst auf der anderen Seite der Reichtum schnell an. U.a. Ergebnis dessen, dass Unternehmen wie Allianz, Siemens, Telecom und viele andere trotz Milliardengewinnen Belegschaften erpressen und radikal Arbeitsplätze vernichten. Doch weder explodierende Gewinne von Großkonzernen und Banken noch Auslandseinsätze der Bundeswehr werden von den Hartz-IV-Parteien in Frage gestellt. Angegriffen werden dagegen kontinuierlich fast alle Sozialleistungen und in Jahrzehnten erkämpfte soziale Errungenschaften.

Wir fordern: Es darf nicht sein, dass Erwerbslose systematisch aus gesellschaftlicher Teilhabe und öffentlichem Leben vertrieben werden! Zehntausende Menschen in unserer Stadt können sich wegen Armut und viel zu hoher Fahrpreise nicht einmal mehr das bisschen Mobilität leisten, das Mensch braucht, um auch nur ein wenig am gesellschaftlichen Leben Dortmunds teilzunehmen.

Wir möchten Ihnen am

Montag, 8. Januar 2007, 19:00 h im Arbeitslosenzentrum, Leopoldstraße 16-20 

unseren für den 3. Februar geplanten Aktionstag für ein Nullticket auf Dortmund-Pass vorstellen und Sie um Unterstützung für die Aktion bitten (die nach jeweiligen Möglichkeiten ganz unterschiedliche Formen annehmen kann: von namentlicher Unterstützung des Aufrufs über ... bis hin zu aktiver Mitarbeit).

Zu diesem Treffen laden wir Sie hiermit herzlich ein.

Es gibt viele Gründe, unseren Protest und die Aktivitäten zur Durchsetzung der Forderung zu intensivieren. Mut gemacht hat uns die große positive Resonanz, die wir von den unterschiedlichsten Menschen, Initiativen und Organisationen erfuhren. An dieser Stelle dafür herzlichen Dank und die ebenso herzliche Einladung, den geplanten Aktionstag “Nulltarif auf Dortmund-Pass” am 03. Februar 2007 zu unterstützen.

Mit solidarischen Grüßen und besten Wünschen für das neue Jahr