Lehrstellen: Situation verschärft
WR 09.10.2003 / LOKALAUSGABE / DORTMUND
(dib) Die Lehrstellensituation hat sich weiter verschlechtert. Das teilte gestern das Arbeitsamt mit. Ende September waren im Bezirk mit Lünen/Selm und Schwerte 429 Jugendliche nicht vermittelt, in der Stadt Dortmund 360.
Zwischen Ende September 2003 und dem 1. Oktober 2004 seien im Bezirk 4393 Lehrstellen zur Verfügung gestellt worden (3679 davon in der Stadt Dortmund). Damit ist das Ergebnis nicht so schlecht wie angenommen. "Denn im Januar musste man mit dem Allerschlimmsten rechnen", so Arbeitsamtsdirektor Werner Schickentanz.
Aber von Entwarnung keine Spur. Denn einerseits staut sich, andererseits baut sich etwas auf. "Wir schieben schon jetzt 53% der Bewerber aus früheren Jahren vor uns her", meint Schickentanz, "und auch die Schulabgängerzahlen werden steigen. Wir werden also aus zwei Quellen einen Mehrbedarf haben. Und das spitzt die Situation noch weiter zu."
"Wir werden noch Jahre rudern müssen"
An so etwas wie anspringende Konjunktur will er gar nicht glauben: "Das sind doch alles ,Wenn und Abers. Wir werden noch einige Jahre ordentlich rudern müssen. Die zurückhaltende Ausbildungsplanung in vielen Unternehmen haben den Ausbildungsmarkt weiter ausgebremst. In nahezu allen Branchen verzeichnen wir einen Ausbildungsstellen-Rückgang."
Wenn es etwas Positives gebe, dann die Tatsache, dass man bei dem Lehrstellenangebot die besten Zahlen sämtlicher 33 Arbeitsamtsbezirke in NRW vorweisen könne. Mit "nur" zwei Prozent Rückgang stehe man besser als der Ruhrgebietsdurchschnitt mit minus 5,5% oder der Landesdurchschnitt mit minus 8,4%.