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Bange Frage zum Geburtstag: Überlebt das ALZ Dortmund?

Westfälische Rundschau vom 26.02.2004 / LOKALAUSGABE / DORTMUND

(caf) Seit zwanzig Jahren gibt es das Arbeitslosenzentrum Dortmund. Zwanzig Jahre Beratung in rechtlichen Fragen, Treffpunkt und politisches Sprachrohr der Arbeitslosen.

Doch was eigentlich ein Grund zum Feiern wäre, wird von einer ungewissen Zukunft überschattet: Niemand kann sagen, ob das "ALZ" seinen 21. Geburtstag noch erlebt. Gisela Tripp, Leiterin des Zentrums, erklärt warum: "Wir wissen nicht, wie die Hartz-Gesetze konkret umgesetzt werden. Unsere Finanzierung durch Landesmittel ist bis Ende 2004 definitiv gesichert. Was danach passiert, weiß noch niemand."

Doch dass es massive Veränderungen geben wird, ist klar. Dabei kann das Zentrum schon jetzt den Bedarf kaum bewältigen: 1 500 Beratungsgespräche haben die beiden teilzeitbeschäftigten Pädagoginnen im letzten Jahr geführt und mussten dabei noch viele Anfragen abweisen. Wie nützlich das Zentrum ist, kann und will niemand abstreiten: die Stadt stellt kostenlose Räumlichkeiten zur Verfügung, das Arbeitsamt verweist viele Beratungssuchende weiter an das Zentrum, die Akzeptanz unter den Arbeitlosen ist kontinuierlich hoch.

Für Dirk Völkner beispielsweise war das Zentrum eine wichtige Anlaufstelle: Der Webdesigner wurde im Juli 2002 arbeitslos und fand im "ALZ" kompetente Ansprechpartner und eine gute Möglichkeit, um beruflich am Ball zu bleiben: Er entwickelte eine neue Homepage für das Zentrum, baute ein Netzwerk.

Renate Chelminiecki, Leiterin des Vereins Arbeitslosenzentrum, erläutert die Struktur: "Unser Vorstand setzt sich aus Vertretern der evangelischen und katholischen Kirche, Vertretern des DGB und der IG Metall, sowie mehreren Arbeitslosen zusammen. Wir stützen uns auf eine sehr breite Trägerschaft, doch natürlich sind wir auf die Mittel vom Land angewiesen."

Die ungewisse Zukunft ist natürlich auch Thema bei der heutigen Feier im Wichernhaus: außer den Grußworten und Geschichten aus zwanzig Jahren ALZ wird auch ein politischer Vortrag zu den sozialen Reformen zu hören sein.

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