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WR Dortmund 5.06.2004

Bericht über die SoFoDo-Veranstaltung "Das neue Arbeitslosengeld II" am 03.06.04

Westfälische Rundschau, Samstag, 05. Juni 2004

Von Sönke Klug

"Hartz IV": Für viele "sozialer Kahlschlag"

"Gottlob bin ich als Rentner aus der Sache raus", raunt ein Senior erschrocken, als Jonny Bruhn-Tripp vom Arbeitslosenzentrum Dortmund das Arbeitslosengeld II erläutert.

Doch viele der rund 50 Zuhörer werden ab nächstem Januar mittendrin sein in der neuen Arbeitslosenfürsorge, die viele "sozialen Kahlschlag" nennen. An diesem Abend sind sie zusammengekommen, um sich von Bruhn-Tripp die Auswirkungen der Arbeitsmarktreformen, die als "Hartz IV" bekannt geworden sind, erklären zu lassen. Zu der Veranstaltung hatte das "Sozialforum" eingeladen.

Die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II wird ab Januar 2005 in Kraft treten. Bruhn-Tripp will an diesem Abend eigentlich nur erklären, nicht kommentieren, dennoch: "Selbst heute ist Sozialhilfe besser als morgen Arbeitslosengeld II." Viele der Zuhörer im Keuning-Haus sehen ihn erschrocken an,als er die neuen Bestimmungen im Detail erklärt. "Das sind einfache Kriterien, die in der Realität sehr hart werden", so Bruhn-Tripp. So einfach dann aber doch nicht, denn der Referent kann sich der Flut an besorgten Fragen kaum wehren. Der Bedarf an Informationen ist immens: manch einer im Publikum kann nur ungläubig lachen, wenn Bruhn-Tripp immer neue Aspekte erläutert, Beispiel: Wohnkosten. Wohnungen, die als nicht mehr angemessen gelten, müssen aufgegeben werden - oder der Griff zum vorher gesetzlich geschonten Vermögen wird fällig. Einen "Bruch mit der gesamten Arbeitslosenfürsorge seit den 20er Jahren" nennt Bruhn-Tripp das Hartz IV-Gesetz. Und malt noch mehr Besorgnis in die Gesichter, als er sagt: "Das müssen sie sich merken. Das wird ihre finanzielle Situation ab 2005."

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