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Armut: Auch ohne Hartz

Leserbrief zum Sozialticket in der WR vom 24.11.07:

Ich bin 69 Jahre, Witwe und bekomme eine Witwenrente von 684 Euro. Davon gehen Unkosten für meine Wohnung (50 qm) sowie Strom, Heizung und Sterbekasse ab. Mit 330 Euro alles in allem bleiben mir pro Tag fünf Euro zum Leben. Ich will nicht jammern, so geht es vielen Menschen, denen es schlecht geht. Aber man hört immer nur von Hartz-IV-Beziehern. Doch dem größten Teil der Witwen und Rentner geht es genauso schlecht.

Ich selbst bin Diabetikerin und zur Untersuchung gemusst. Diese habe ich abgesagt, da ich das Geld für die Fahrt (7,40 Euro) nicht hatte. Ich muss eine neue Hüfte haben, habe öfter unerträgliche Schmerzen. Da der Orthopäde in einem anderen Ort ist, kann ich wegen der Fahrtkosten nicht hin. Jetzt, in der Vorweihnachtszeit, möchten auch Rentner mal in die Stadt – aber es geht nicht. Auch ältere Menschen haben noch Bedürfnisse und möchten ab und zu mal etwas anderes sehen.

Ich denke, unser Staat müsste es schaffen, dass es ein Bärenticket zum halben Preis gäbe. Umsonst möchte ich ja gar nichts. Mit diesem Ticket käme man, wenn die Einsamkeit erdrückend wird, mal aus den vier Wänden raus und bräuchte nicht schwermütig werden!

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