Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite über uns Medienecho WAZ-Artikel zum Hearing "Ein-Euro-Jobs in Dortmund" am 09.12.04 im DKH

WAZ-Artikel zum Hearing "Ein-Euro-Jobs in Dortmund" am 09.12.04 im DKH

Noch in 2004 sind in Dortmund mehrere Hundert Ein-Euro-Jobs vergeben worden, mehrere tausend sollen noch geschaffen werden. --- Wie sieht die Praxis in Dortmund aus? Welche Mindeststandards sind zu fordern? --- Dazu fand am 09.12.04 eine Veranstaltung des Sozialforum Dortmund statt, in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften GEW, IG Bau, NGG, TRANSNET, ver.di OV Dortmund Fb 8, der Sozialverbände SoVD, VdK und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) --- Die WAZ berichtete am 11.12.04



Quelle:   WAZ Dortmund 11.12.2004

Lohndumping heizt die Atmosphäre auf

Anhörung endet mit einem Eklat

Im Dietrich-Keuning-Haus waren am Donnerstagabend die "Ein-Euro-Jobs" Thema einer Anhörung. Das Sozialforum Dortmund, Gewerkschaften, Sozialverbände und kirchliche Gruppen hatten geladen, die Atmosphäre war angespannt.

"Wir stehen längst nicht mehr mit dem Rücken zur Wand - hinter uns ist nur noch ein Abgrund", so die frustrierte Feststellung der Gewerkschafter auf dem Podium. Lohndumping sei in allen Branchen längst Realität. "Selbst der Mindeststundenlohn wird unterschritten", schilderte Karl-Heinz Kehlert von der IG Bau die Situation.

Dass "Ein-Euro-Jobber" durch ihre Tätigkeit ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt verbessern könnten, glaubte keiner. Dafür aber, dass bisherige Arbeitsplätze noch stärker gefährdet seien als bisher. "In den Westfalenhallen als Tochter der Stadt wird schon geprüft, wo solche Jobs eingerichtet werden können", so Manfred Sträter von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Und genau an diese Adresse richtete ein Zuhörer die Forderung: "Wir wollen von der Stadt endlich wissen, wo, von wem und wie viele dieser Jobs eingerichtet werden sollen!"

Ob SPD-Ratsherr Reinhold Giese die Frage beantwortet hätte, konnte nicht geklärt werden: Als Giese sich dagegen wehrte, dass Politiker pauschal als korrupt bezeichnet wurden und auch die Wortwahl in den Referaten kritisierte, verwandelte sich die Anhörung in eine "Bloß-nicht-zuhören!"-Veranstaltung. Der SPD-Mann wurde niedergeschrien, die Wütenden ließen sich auch von Diskussionsleiterin Wiebke Claussen nicht beruhigen. Giese verließ den Saal, andere folgten - die Krakeeler durften bleiben.   ulfm

Leserbriefe zu diesem Artikel

Artikelaktionen