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WR-Artikel zum Hearing "Ein-Euro-Jobs in Dortmund" am 09.12.04 im DKH

Thema „Ein-Euro-Jobs“ - Sozialforum lädt zur „Anhörung“ ins Keuning-Haus

Quelle: Westfälische Rundschau vom 08.12.2004 / LOKALAUSGABE / DORTMUND

Das Sozialforum lädt gemeinsam mit Gewerkschaften, Sozialverbänden und kirchlichen Gruppen Experten und Interessierte zum Thema "1-Euro-Jobs" ein. Diese Veranstaltung über die Ein-Euro-Jobs" findet am heutigen Donnerstag, 9. Dezember, um 18.30 Uhr im Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstraße 50-58 statt. Dabei planen die Veranstalter eine Expertenanhörung. "Wir wollen ungeklärte Fragen klären," sagt Wiebke Claussen vom Sozialforum. Beispielsweise sei unklar, was Ein-Euro-Jobber arbeitsrechtlich überhaupt sind, da sie Arbeitnehmerrechte wie Kündigungsschutz nicht haben.

"Bis jetzt werden die Ein-Euro-Jobs in Dortmund auf freiwilliger Basis vergeben", so Claussen. "Doch ab Anfang nächsten Jahres wird es nach Inkrafttreten von Hartz IV mit der Freiwilligkeit vorbei sein. Bezieher von Arbeitslosengeld II werden dann in Ein-Euro-Jobs vermittelt. Lehnen sie eine solche Maßnahme ab oder steigen sie aus ihr aus, dann drohen Sanktionen: K³rzung der Grundsicherung bis hin zur kompletten Streichung."

Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung soll auf den Mindestanforderungen liegen, die Gewerkschaften und Sozialverbände an die Ein-Euro-Jobs stellen.


Hearing lehnte Ein-Euro-Jobs ab

Ein Viertel aller Arbeitslosen wird künftig keine staatlichen Leistungen bekommen.

Quelle: Westfälische Rundschau vom 10.12.2004 / LOKALAUSGABE / DORTMUND

"Wir halten nichts von den Ein-Euro-Jobs." Deutlich formulierte Angelika Weies, Geschõftsf³hrerin der Dortmunder Handwerkskammer, ihre Meinung. Zusammen mit weiteren neun Expertinnen und Experten beteiligte sie sich an einer Anhörung, zu dem das Dortmunder Sozialforum gemeinsam mit Gewerkschaften, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und Sozialverbänden eingeladen hatte.

Ein "Drehtüreffekt", so Weies, befürchte sie von den neuen Billigjobs. Detlev Beyer-Peters vom Konzernbetriebsrat des AWO-Bezirksverbandes Westliches Westfalen bestätigte, dass arbeitslos gewordene Krankenpfleger als Ein-Euro-Jobber eingestellt würden. "Viele werden gezwungen sein, solche Jobs anzunehmen", darauf wies Gisela Tripp vom Arbeitslosenzentrum hin.

Denn, "mindestens ein Viertel der Arbeitslosen werde künftig keine Leistung mehr erhalten." Anne Eberle, Vertreterin des verdi-Erwerbslosenausschusses, warnte vor den "neuen Tagelöhnern". "Die erzwungene Beschäftigung im Niedriglohnbereich wird den Arbeitsmarkt völlig umkrempeln." Lehnen Betroffene eine solche Maßnahme ab oder steigen sie aus ihr aus, drohen Sanktionen: Kürung der Grundsicherung bis hin zur kompletten Streichung.

Dem hielten die Veranstalter des Hearings Mindestanforderungen an Ein-Euro-Jobs entgegen. Die wichtigste sei Freiwilligkeit. Außerdem soll der Träger eine Mehraufwandsentschädigung zahlen, um die Bezahlung für den Ein-Euro-Job auf ein übliches Tarifentgelt aufzustocken. Manfred Sträter von der NGG: "Die einzige Möglichkeit, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen, ist eine Arbeitszeitverkürzung."

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