Kampagne "Ich-nehm-Dich-mit!" angelaufen
Wir hatten in Dortmund mal ein Sozialticket zum Preis von 15 €, das gut angenommen wurde. Es waren damals alle halbwegs damit zufrieden, auch wenn es nur die Mobilität innerhalb Dortmunds erleichterte. Mittlerweile gibt es hier in der Region nur noch Alibi-Angebote: das 30-Euro-Ticket des VRR und das - erst ab 9 Uhr gültige - „Un-Sozialticket“ der Stadt Dortmund. Beide leiden, wie man neuhochdeutsch sagen würde, unter Akzeptanzproblemen. Warum? Weil diese „Angebote“ an den Bedürfnissen und Möglichkeiten einkommensschwacher Haushalte schlicht vorbeigehen. Und sie allenfalls einer kleinen Minderheit unter den Betroffenen, den sog. Vielfahrern, ein Stück finanzielle Entlastung bieten. Möglicherweise hoffen ja die Verantwortlichen im Rat und im VRR, dass wir jetzt, wo sie ja irgendwas in die Welt gesetzt haben, endlich Ruhe geben. Diesen Gefallen werden wir ihnen aber nicht tun. Wir haben uns vielmehr entschlossen, zu anderen Mitteln zu greifen. Hier in Dortmund wie auch in vielen anderen VRR-Kommunen. Seit Anfang Dezember heißt es auch in Dortmund: Ich nehm Dich mit auf meiner Monatskarte!
Unsere gemeinsame Antwort auf das 30 €-Ticket des VRR
und das „Un-Sozialticket“ der Stadt Dortmund:
ICH NEHM DICH MIT !
Warum machen wir die Aktion?
Wir wollen uns nicht mit einem Pseudo-Sozialticket zufrieden geben!
Obwohl wir in einem der reichsten Länder der Welt leben, wächst seit Jahren die Zahl der von Armut betroffenen Menschen. Viele Menschen müssen in unserer Region von Hartz IV oder Sozialgeld leben. Hinzu kommen weitere von Armut Betroffene, die z.B. eine niedrige Rente beziehen, einen Lohn bekommen, der kaum zum Leben reicht, oder die auf Unterstützung als AsylbewerberInnen angewiesen sind. Armut ist vor allem Ausdruck für soziale Ungleichheit. Armut bedeutet Ausgrenzung vom sozialen und kulturellen Leben. Die Möglichkeit, Busse und Bahnen zu nutzen, ist Voraussetzung, um soziale Kontakte aufrecht zu halten. Mobilität ist wichtig für die Arbeitsplatzsuche oder um preisgünstig einzukaufen.
29,90 € wollen sie für das neue Ticket im Verkehrsverbund VRR, das sie „Sozialticket“ nennen. Dortmund hat nicht mal das. Dortmund hält an seinem eigenen „Angebot“ fest: ein Abo für 31,56 €, das erst ab 9 Uhr genutzt werden kann! Mittlerweile kostet es sogar 33,04 €.
Von „Sozialtickets“ zu sprechen, verbietet sich in beiden Fällen, denn 30 Euro sind immer noch das Doppelte dessen, was z. B. Hartz-IV-Beziehende monatlich für Bus- und Bahnfahrten vom Jobcenter erhalten. Wir meinen: Mehr als 15 Euro sind für ein bedarfsgerechtes Sozialticket nicht drin! Der Zugang zu umweltschonender Mobilität sollte für alle Menschen in unserer Region eine Selbstverständlichkeit sein.
Zeig Dich solidarisch!
Steck Dir den Button an!
Jede(r) BesitzerIn eines „Ticket2000“, „Ticket1000“, Semester-, Firmen- oder Bärentickets ist berechtigt, an Werktagen nach 19 Uhr, am Wochenende sowie an Feiertagen ganztägig eine oder mehrere Personen kostenlos mitzunehmen.
Mit dem roten Button zeige ich:
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Ich kann eine weitere Person in Bus und Bahn mitnehmen!
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Jeder Mensch hat das Recht auf Mobilität!
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Ich bin für ein echtes Sozialticket für maximal 15 Euro!
Rote Buttons sind aktuell erhältlich u.a. bei:
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Arbeitslosenzentrum, Leopoldstr. 16-20
- Geschäftsstelle Mieterverein Dortmund, Kampstr. 4
- Büro von Bündnis 90/Die Grünen, Königswall 8
- Parteibüro Die Linke, Schwanenstr. 30
- "Z"- Zentrum für Politik und Kultur, Oesterholzstr. 27
- GrünBau GmbH, Unnaer Str. 44
- "Langer August", Braunschweiger Str. 22
- Planerladen, Rückertstr. 28 und Schützenstr. 42
- BODO-Bücherladen, Mallinckrodtstr. 270; ab März 2012 Schwanenwall 36-38
- Weiterbildungsinstitut Ruhr (WIR), Münsterstr. 9-11
- DGB-Haus, Ostwall 17-21
- Kath. Centrum, Propsteihof 10
- Fraktionsbüros der Grünen und der Linken im Rathaus
- Café Allegro, Harnackstr. 27
- Café Asemann, Liebigstr. 24
- Literaturcafé Taranta Babu, Humboldtstr. 44
- REWE Möllerbrücke
- Kinkys Friseur im Park, Westpark, Rittershausstr. 32
- Cafe Moses, ehemals Corso, in der Adlerstr. 83
- Union Gewerbehof, Huckarder Str. 10-12
- AStA-Büro an der Uni Dortmund
- AStA-Büro an der FH Dortmund
- Musiktheater Piano, Lütgendortmunder Str. 43
- Westricher Kiosk, Westrich, Hangeneystr. 186
- Bürgerwohnung Westerfilde, Westerfilde, Wehrling 20
- Café Aufbruch, Hörde, Schildstr. 18
- Cabaret Queue, Hörde, Hermannstraße 74
Wer diese Materialien gerne auch bei sich auslegen möchte, melde sich per e-mail an info@akoplan.de , telefonisch unter 33 67 173
Diese Kampagne wird getragen und unterstützt vom
Sozialforum Dortmund, Arbeitslosenzentrum, Mieterverein Dortmund, DGB Region Dortmund - Hellweg, Akoplan, ProBahn Ruhr, attac, Die Linke, B90/Die Grünen, DKP, Frauenverband Courage, Fraktion Die Linke im Rat, AStA TU Dortmund, ver.di Ortsverein Dortmund Fachbereich 8 (Medien, Kunst und Industrie), ver.di-Erwerbslosenausschuss, AStA FH Dortmund, DIDF, BODO, KLUW e.V., Montagsdemo Dortmund, SDAJ