Arbeitslosenzentrum von Schließung bedroht
Pressererklärung des Dortmunder Sozialforums von Juli 2007
Das Arbeitslosenzentrum ist eine unabhängige und unbürokratische Beratungs- und Hilfeeinrichtung für alle Dortmunder, die auf dem Arbeitsmarkt Probleme haben. Hier finden Menschen Auskunft, die nicht wissen, wie sie mit dem bißchen Geld auskommen sollen, die Zweifel haben ob der Korrektheit ihres Leistungsbescheids oder die sich ohne Hilfe einfach nicht im Dschungel der Rechtsvorschriften für Arbeitslose zurechtfinden.
Da Arbeitslosigkeit ja weiß Gott keine vorübergehende Erscheinung darstellt, ist es ohnehin unverständlich, warum das Zentrum nicht auf eine dauerhafte Finanzierung bauen kann, sondern alle Jahre wieder um ihre (Fort-) Existenz bangen muß.
Die Ankündigung von Arbeitsminister Laumann, die derzeitige Förderung für Arbeitslosenzentren im Herbst 2008 ersatzlos auslaufen zu lassen, ist in unseren Augen eine Provokation, selbst wenn dahinter nicht viel mehr als Gedankenlosigkeit stecken sollte. Es spricht für völlige Unkenntnis, zu behaupten, die Arbeitslosen würden ja schon durch die offiziellen Einrichtungen, also Agentur für Arbeit bzw. ARGE, beraten. Wer so was sagt, der hat noch nicht den Ärger und die Verzweiflung der Menschen erlebt, die beim Arbeitslosenzentrum Tag für Tag Schlange stehen.
Auch das Sozialforum bemüht sich darum, Erwerbslose über ihre rechtlichen Möglichkeiten aufzuklären. Aber im Vergleich dazu, was das Arbeitslosenzentrum leistet, ist das ein bescheidener Beitrag. Angesichts der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit bleibt das Arbeitslosenzentrum als feste, mit hauptamtlichem Personal ausgestattete Anlaufstelle für Erwerbslose unverzichtbar. Eine Schließung wäre mit Blick auf die vielen Menschen, die davon abhängig sind, fatal.
Wir begrüßen daher alle Bemühungen, das Zentrum zu erhalten, und fordern von Stadt und Land NRW ein dauerhafte finanzielle Absicherung seiner Arbeit.
Dortmund, Juli 2007