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Deutsche Unternehmen nicht konkurrenzfähig?

Hochtief im Bauwahn: Die Hochtief-Aktie setzt sich am Mittwoch an die Spitze des MDax. Das Unternehmen lieferte mit seinen vorläufigen Zahlen zum Gesamtjahr Zündstoff für den Kurs: Vor allem im Ausland brummt es.

Die Papiere des Baukonzerns stiegen am Dienstag auf bis zu 45,30 Euro und kamen damit in Reichweite des Allzeithochs, das bei 45,55 Euro liegt. Bereits einen Monat vor der Bilanzpressekonferenz am 16. März musste der Essener Konzern raus mit den guten Nachrichten: Der Gewinn vor Steuern (Ebt) ist 2005 deutlich stärker gestiegen als bislang erwartet. Statt eines Zuwachses von einem Viertel gegenüber den 187,3 Millionen Euro aus dem Vorjahr erwartet man nun ein Gewinnplus von zwei Dritteln. Das Ebt dürfte damit jenseits der 300 Millionen Euro liegen.

Unter dem Strich, also beim Nettogewinn erwartet der größte deutsche Baukonzern nun einen Gewinnanstieg "um mehr als die Hälfte". 2004 hatte Hochtief netto 41,2 Millionen Euro verdient.

Wie auch der deutsche Konkurrent Bilfinger Berger hat auch Hochtief seine glänzende Gewinnentwicklung vor allem dem boomenden Baugeschäft im Ausland zu verdanken. Mit 80 Prozent Auslands-Außenumsatzanteil ist Hochtief noch stärker international aufgestellt. Bei Bilfinger, das am Dienstag Jahreszahlen vorlegte, liegt der Auslandsanteil derzeit bei einem Drittel.

Australien: Bei Hochtief profitabel
Und wie Bilfinger Berger ist Hochtief stark auf dem australischen Kontinent engagiert. Im Gegensatz zum deutschen Rivalen sorgt die Hochtief-Tochter Leighton aber für satte Profite. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2005/2006 stieg der Gewinn der Tochtergesellschaft um 25 Prozent auf 118,1 Millionen australische Dollar. "Australien ist der derzeit wohl am meisten boomende Markt der Welt" hatte Hochtief-Chef Hans-Peter Keitel zuletzt betont. 

Die Hochtief-Aktie spiegelt die neue Lust an Bau-Aktien auf Anlegerseite wider. Sie hat sich binnen des vergangenen Jahres verdoppelt. Das liegt auch daran, dass Großinvestoren immer stärker auf die Branche aufmerksam werden. Allen voran die Münchener Custodia Holding, die erst Anfang Februar ihren Hochtief-Anteil von rund zehn auf nun 25,08 Prozent aufgestockt hat. Ein weiterer Ausbau der Beteiligung auf mehr als 30 Prozent würde dann sogar ein Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre erfordern. Noch mehr Treibstoff für die Hochtief-Aktie.

Quelle: www.boerse.ARD.de vom 15.02.06

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