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GEZ verrechnet sich mit Adam Ries

Ein neuerlicher Fall von GEZ-Irrtum: Im sächsischen Annaberg-Buchholz wurde Herr Adam Ries aufgefordert, doch endlich seine Rundfunkgebühren zu bezahlen. Das Dumme: Die GEZ meinte tatsächlich das Rechengenie Adam Ries, der seit 450 Jahren tot ist.

Der vor 450 Jahren verstorbene deutsche Rechenmeister Adam Ries soll Rundfunk- und Fernsehgebühren bezahlen. Die Gebühreneinzugszentrale Köln (GEZ) habe einen entsprechenden Bescheid an Herrn Adam Ries in Annaberg-Buchholz verschickt, teilte die Leiterin des Adam-Ries-Museums, Anngret Münch, am Dienstag in Annaberg-Buchholz mit. Er sei dem Museum zugestellt worden.

Das erste Schreiben habe sie noch für einen Scherz gehalten, sagte Münch. Sie habe sie der GEZ mitgeteilt, dass Ries nachweislich vor 450 Jahren verstorben sei. Doch wenige Wochen später sei Adam Ries nochmals mit Nachdruck darauf hingewiesen worden, dass er seine Rundfunk- und Fernsehgeräte anzumelden habe. Außerdem sollte er seine Rundfunkteilnehmer-Nummer bekanntgeben.

Stadtverwaltung belustigt

Rein rechentechnisch sei es nicht zu kritisieren, wenn die GEZ noch immer mit dem großen Rechenmeister rechne, kommentierte die Stadtverwaltung Annaberg-Buchholz den Vorgang. Immerhin habe Ries mit seinen Rechenbüchern zu Beginn des 16. Jahrhunders wichtige Grundlagen für die Rechenkunst gelegt. Wenn er jedoch als Person 450 Jahre nach seinem Tod aufgefordert werde, seine Rundfunk- und Fernsehgeräte anzumelden, dann scheine sich in den Verwaltungsetagen der GEZ doch ein gehöriger Rechenfehler eingeschlichen zu haben.

Am 30. März wird der 450. Todestag von Ries in Annaberg-Buchholz mit einer Festveranstaltung in der Bergkirche St. Marien feierlich begangen. Unter der Schirmherrschaft von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) erinnern der Adam-Ries-Bund, Wissenschaftler und die Stadt an das Leben und Werk des Gelehrten. Dabei sollen «Quellen zu Adam Ries» - der erste Band einer fünfbändigen Reihe - sowie das Buch «Annaberger Rechenmeister-Kolloquien 1996-2008» vorgestellt werden.

Quelle: Der Westen vom 10.03.09

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