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Dr. Thieler (Unternehmensverband Metall): Weiterer Sozialabbau zur nachhaltigen Verbesserung der "politischen Rahmenbedingungen" für Unternehmen

Dr. Thieler vom Dortmunder Unternehmensverband Metall in der WAZ vom 04.01.05 mit einem Rückblick auf das Jahr 2004 und zur politischen Ausgangslage 2005 für die Unternehmer



Quelle:   WAZ / LOKALAUSGABE DORTMUND / 04.01.2005

Jammern und Wehklagen hilft nicht weiter

2004 war insgesamt geprägt durch schwache Auftragseingänge und bescheidene Umsatzzahlen. Wenn bei einzelnen Unternehmen deutlich positive Entwicklungen erkennbar waren, so war dies auf Sondereinflüsse zurückzuführen. Die vor einem Jahr formulierten Erwartungen erfüllten sich nicht. Die derzeit erkennbaren Wirtschaftsdaten aus unseren Unternehmen sind letztlich das Ergebnis der politischen Rahmenbedingungen. Die Lohnnebenkosten wurden nicht gesenkt. Die notwendige Abkopplung der Krankheitskosten von den Arbeitskosten wurde von der Politik nicht weiter verfolgt. Eine nachhaltige Konsolidierung der gesetzlichen Rentenversicherung wurde nicht in Angriff genommen. Der rigide Kündigungsschutz als Beschäftigungsbremse wurde nicht korrigiert. Wenn es darum ging, die Arbeitszeit unentgeltlich zu verlängern, spürten unsere Unternehmen bei der IG Metall starke Widerstände, obwohl der Pforzheimer Tarifabschluss ausdrücklich diese Alternative als eine von vielen Möglichkeiten vorsieht. Bei dieser Ausgangslage sind die Erwartungen für 2005 eher bescheiden optimistisch, auch wenn mehr als die Hälfte unserer Unternehmen eine Verbesserung der Auftragslage erwartet. Die Zahl der Optimisten ist höher als Anfang 2004 und liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Nach drei schweren Jahren ist die Wirtschaftsleistung wieder im Steigen begriffen. Es wird erwartet, dass sich die Konjunktur Anfang 2005 beschleunigt, allerdings im Jahresverlauf etwas an Fahrt verliert. Da 2004 mehr Arbeitstage zur Verfügung standen, ist eher von einem unveränderten Wachstum auszugehen. Die überdurchschnittlichen Bemühungen, jedem ausbildungsfähigen und ausbildungswilligen Jugendlichen ein Angebot auf Ausbildung zu machen, werden ihre Früchte tragen. Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze wird 2005 aller Voraussicht nach das Niveau des Jahres 2004 überschreiten. Damit zeigt der Ausbildungskonsens in NRW, dass freiwillige Vereinbarungen weitaus effektiver sind als Zwangsmaßnahmen.

Unsere Unternehmen erwarten für 2005 einen Aufwärtstrend. Dieser ist tendenziell bereits erkennbar. Allerdings besteht auch die Sorge, dass diesem Aufwärtstrend die Nachhaltigkeit und Beschäftigungswirkung fehlen. Diese Erwartungen für 2005 sind geprägt von unternehmerischem Optimismus. Das zarte Pflänzchen Zukunft braucht Zuversicht. Jammer und Wehklagen schaffen keine Beschäftigung.

Dr. Heinz-S. Thieler
Geschäftsführer
Unternehmensverband Metall

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