Armutsbericht: Armut in Deutschland steigt weiter - das Privatvermögen einzelner weniger wächst
Am 2. März wurde der zweite Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung veröffentlicht. Während die Armut, insbesondere auch die Kinderarmut, weiter steigt, wächst das Privatvermögen einzelner weniger. Ein Attac-Bericht vom 02.03.05
--> Armutsrisiko Kind - Auch die Wirtschaftsforscher vom DIW bescheinigen Alleinerziehenden signifikant niedrigere Einkommen. Wachsende Gefahr von Altersarmut besonders in Ostdeutschland - Bericht von Hans Springstein in "junge Welt" vom 05.03.05 (externer Link)
Quelle: http://www.attac.de/aktuell/armutsbericht.php
Bundessozialministerin Ulla Schmidt legte dem Kabinett heute den zweiten 2. Armuts- und Reichtumsbericht vor. Der Bericht zeigt auf, dass der Anteil der unter der Armutsgrenze lebenden Menschen seit dem Amtsantritt von Rot-Grün von 12,1 Prozent auf 13,5 Prozent gestiegen ist. Damit gelten in Deutschland über 11 Millionen Menschen als arm. Besonders schlimm zeigt sich dann auch die Lage der Kinder und Jugendlichen. 15 Prozent der Kinder unter 15 Jahren und jeder fünfte Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren sind von Armut betroffen.
Auch die Überschuldung privater Haushalte hat zwischen 1999 und 2002 zugenommen. Die Gesamtzahl der überschuldeten Privathaushalte erhöhte sich von 2,77 Mio. auf 3,13 Mio. Haushalte, eine Steigerung von 13 %. Das heisst, dass von den 38,7 Mio. privaten Haushalten in Deutschland 8,1% von Überschuldung betroffen sind. Aufgeteilt auf alte und neue Bundesländer ergibt sich folgendes Bild: alte Bundesländer: 7,2%, neue Länder: 11,3%.
Im Gegensatz dazu stiegen die privaten Vermögen auf knapp 5 Billionen Euro. Das macht rein rechnerisch rund 133.000 Euro pro Haushalt. Die wirkliche Aufteilung zeigt dagegen anderes. Während die unteren 50 Prozent der Haushalte weniger als 4 Prozent des gesamten Vermögens haben, besitzen die reichsten 10 Prozent knapp 47 Prozent des Vermögens.
Nicht nur die Schere zwischen arm und reich wird immer größer. Auch in anderen Bereichen werden die Folgen der Auflösung von sozialen Standards deutlich. Es zeigt sich also, dass mehr denn je daraufhin gearbeitet werden muss, diese Zustände zu ändern.
Der vollständige Bericht kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://www.bundesregierung.de/Anlage796102/2.+Armuts-+und+Reichtumsbericht.pdf