Essen: Neuer Anlauf auf das Sozialticket
Nach dem Veto des Regierungspräsidenten unternehmen CDU und Grüne einen neuen Anlauf, ihm das Sozialticket doch noch schmackhaft zu machen.
„Wir sind sicher, die Bezirksregierung davon zu überzeugen, dass das Sozialticket in Essen eigeführt werden kann”, sagt Grünen-Fraktionssprecherin Hiltrud Schmutzler-Jäger. Sozialdezernent Peter Renzel begrüßt den Vorstoß: „Ein gutes sozialpolitisches Zeichen. Wenn wir es denn geben dürfen.”
Weil der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) kein Sozialticket im Verbund einführen will, plant Essen (wie schon Dortmund), mit dem VRR einen Großkundenvertrag abzuschließen und die Tickets für die Preisstufe A2 (Stadtgebiet) mit Rabatten an bis zu 104 000 Bedürftige abzugeben . Anders als in Dortmund sollen Millionenverluste vermieden werden: Dortmund hat das Ticket zum Preis von 15 € unter die Leute gebracht und eine Riesen-Nachfrage verursacht: Mehr als 20 000 Bedürftige kauften das Sozialticket und sorgten so für ein Defizit in Hlöhe von 4,9 Mio € bei den Verkehrsbetrieben binnen zehn Monaten.
Das soll sich in Essen besser rechnen, ohne Mehrbelastung des Haushalts, unter folgenden Voraussetzungen: Das Ticket kostet pro Monat 27,80 € (19,50 für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren). Rund 15 600 Bedürftige machen davon Gebrauch, rund 30 Prozent von ihnen haben schon ein Monats-Ticket und steigen auf das günstigere Sozialticket um.
Quelle: WAZ vom 1.12.08