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Nach Nervenärzten auch Orthopäden: Praxen bleiben zu

Die Dortmunder Nervenärzte nennen es "Auszeit", die Hausärzte sprachen vor gut 14 Tagen vom Protest gegen das neue Honorarsystem und die überbordende Bürokratie in den Praxen. Und so sahen es am Mittwoch auch die Orthopäden in Dortmund. Allen gleich ist, dass Praxen geschlossen bleiben.

Im Fall der Nervenärzte, Neurologen und Psychiater sogar eine ganze Woche lang: Vom 16. bis 20. März. Organisiert ist nur der Notdienst, je vier geöffnete Praxen pro Tag.

Von 20 Nervenarzt-Praxen vor Ort beteiligen sich 18 an der "Auszeit", die sie nutzen wollen, um ihre Patienten aufzuklären über die ihrer Meinung nach immer schlimmer werdenden Missstände im Gesundheitswesen.

Patientenzahlen gestiegen - Honorare gesenkt

Zwischen 37 und 53 Euro brutto erhält der Arzt je nach Fachgruppe für eine dreimonatige Patientenbehandlung. Doch allein ein depressiver Patient benötigt schon vier, fünf Kontakte im Quartal. Dr. Thomas Degener sah in seine Bilanz: "Ich darf in diesem Quartal noch genau 18 Patienten behandeln, danach arbeite ich umsonst." Während die Patientenzahlen in den letzten zehn Jahren um 50 Prozent stiegen, wurden die Honorare gleichzeitig um 25 Prozent gesenkt.

Dortmunds Nervenärzte wollen Betroffene aufklären: Freitagabend treffen sie sich im Marienhospital mit den Selbsthilfegruppen aus dem neurologischen/psychiatrischen Bereich. Montag (16.3.) organisieren sie von 11 bis 18 Uhr einen Info-Stand vor der Reinoldikirche.

Quelle: RN vom 12.03.09

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