Neue Vorstöße zur Arbeitszeitverlängerung / Debatte um längere Arbeitszeiten
Nach dem "Verzicht" der Bundesregierung auf die Streichung des 3. Oktober als Feiertag schlagen die "Opposition" und Unternehmerverbände längere Arbeitszeiten und weniger Urlaub vor.
--> Gewerkschaften gegen Arbeitszeitausweitung / Forderung der Wirtschaftslobby nach Mehrarbeit zurückgewiesen. IG Metall und ver.di kündigen Widerstand an - Bericht in "junge Welt" vom 11.11.04
--> Wir brauchen Vollbeschäftigung mit 32 Stunden - Verlängerung der Arbeitszeit führt zu Entlassungen. Kapazitäten der Industrie sind schon heute nicht ausgelastet - Interview mit Helmut Spitzley, Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen
--> Debatte um die 40-Stunden-Woche: Spiel auf Zeit - Kommentar von Klaus Fischer in "junge Welt" vom 10.11.04
--> Jahrmarkt der Streichvorschläge:
Tag der Arbeit, Tag der Einheit, Dreikönigstag - jeder fordert die Abschaffung des Feiertags seiner Wahl - Dazu Steffen Lehndorff, Arbeitszeitforscher am Institut Arbeit und Technik in Gelsenkirchen: "Diese Ideen basieren auf einer grundfalschen Annahme: Dass die zusätzliche Arbeitszeit ein entsprechend höheres Wachstum bringt". - Bericht von Cosima Schmitt in "taz" vom 08.11.04
CDU/CSU für längere Arbeitszeiten
Nach dem Verzicht der Bundesregierung auf die Streichung des 3. Oktober als Feiertag schlägt die Opposition längere Arbeitszeiten und weniger Urlaub vor. CSU-Chef Edmund Stoiber begründete dies am Wochenende damit, daß die Streichung von Feiertagen "ökonomisch fast ohne Wirkung" sei. Wie zuvor bereits Industriepräsident Michael Rogowski forderte er die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche "als Richtgröße in unseren Betrieben und Amtsstuben". Laut Rogowski hätte dies den Effekt der Streichung von elf Feiertagen. (ddp/jW)
Quelle: "junge Welt" vom 08.11.04