Demo der Reinigungskräfte: Kundgebung nur ein "Sturm im Wasserglas"

Bei der zentralen Kundgebung um 15 Uhr vor der Reinoldikirche untermauerte Frank Wynands, Mitglied des IG-BAU-Bundesvorstands, die Forderungen der Gebäudereiniger nach besseren Arbeitsbedingungen und fairen Löhnen. Mit der Aktion protestieren die Gebäudereiniger für 8,7 Prozent mehr Lohn. Darüber hinaus will die IG BAU eine von den Betrieben finanzierte Zusatzversorgung fürs Alter durchsetzen.

Landesinnungsverband bleibt hart

Mit völligem Unverständnis reagiert der Landesinnungsverband des Gebäudereinigerhandwerks Nordrhein-Westfalen (LIV) auf den „Aktionstag vor Streikbeginn“ der Gewerkschaft IG BAU in Dortmund. „Es erinnert schon ein wenig an den Ausruf des Diebes ´Haltet den Dieb´, wenn die IG Bau jetzt lauthals die Probleme beklagt, deren Entstehen sie selbst verursacht hat“, erklärte LIV-Geschäftsführer Bernhard Nordhausen.

Es sei schließlich die Gewerkschaft selbst gewesen, die den Tarifvertrag gekündigt und somit ein Lohndumping ermöglicht habe. Bis zum 30. September habe es in der Branche einen einheitlichen tariflichen Mindestlohn von 8,15 Euro pro Stunde im Westen gegeben.

Nach dem Auslaufen des Tarifvertrages drohe jetzt ein dramatisches Absinken des Stundenlohns – und für diese Entwicklung ist nach Auffassung der Arbeitgeber allein die IG BAU verantwortlich.

Den Aktionstag und auch den angekündigten Streik ab 20. Oktober nähmen die Arbeitgeber zur Kenntnis. „Wer allerdings glaubt, dass in der gegenwärtigen Situation eine Forderung nach 8,7 Prozent Lohnerhöhung angemessen ist, der beweist damit nur, wie weit er sich inzwischen von der Realität entfernt hat“, so Nordhausen.

Quelle: RN vom 16.10.09