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Gewerkschaft sind Billigfriseure ein Dorn im Auge

Kasse durch Masse. Das ist ihr Geschäftsmodell. Die Rede ist von Billigfriseuren. Der Gewerkschaft ver.di sind diese meist im Franchise-Verfahren à la McDonald’s gegründeten Ketten, die in Kokurrenz zu den alteingesessenen Coiffeuren stehen, inzwischen ein Dorn im Auge.

Mit Preisen um 10 Euro für einen Haarschnitt sind die Billig-Friseure unschlagbar günstig. Wer um die sonst üblichen Preise für Waschen, Schneiden, Föhnen weiß, der ahnt, wie haarig das für die klassischen Salons ist. Auf der Strecke bleiben vor allem aber die Angestellten, erläutert ver.di-Sekretärin Angelika Korte. Was sie besonders auf die Palme bringt: Seit dem Sommer stellten auch in Dortmund Betriebe verstärkt von der Agentur für Arbeit geförderte Mitarbeiter ein, kassierten die Eingliederungs-Zuschüsse und zahlten einen Hunger-Lohn.

Stundenlöhne von nur 1,50 bis fünf Euro

Bei Razzien im Rheinland stellten Zöllner im Einzelfall Stundenlöhne von nur 1,50 bis fünf Euro fest. Was Billig-Friseure in Dortmund ihren Mitarbeitern tatsächlich zahlen, könne sie nicht sagen, so Korte, denn zu den Betroffenen gebe es kaum Kontakt.

Frank Kulig, Obermeister der heimischen Friseur-Innung, bleibt jedenfalls gelassen. „Natürlich gefällt uns das nicht, was da passiert.“ Gleichwohl müsse jeder selbst entscheiden, ob er sich das Personal bei der Agentur für Arbeit besorgt oder nicht. „Das ist ja schließlich nicht verboten.“

Billige Schnitte, laute Musik

Wie viel an den Vorwürfen gegen die Billig-Friseure dran ist, kann Kulig nicht beurteilen. Ihrem Erfolg scheint es auf jeden Fall keinen Abbruch zu tun. Besonders junge Menschen, hat Kulig beobachtet, lassen sich hier die Haare frisieren.

Die billigen Schnitte, die laute Musik, die hier aus den Boxen wummert, scheinen anzukommen.

Rote Karte

Für ihn, Kulig, sei das aber nichts. „Da würden mir meine Kunden die rote Karte zeigen.“ Deshalb setzt Kulig lieber auf Qualität. Denn die, ist er sich sicher, setzt sich am Ende durch.

„Wer nach einem Friseurbesuch aussieht wie ein geschorenes Schaf, überlegt es sich beim nächsten Mal zweimal, wo er sich die Haare schneiden lässt.“

Quelle: RN vom 21.11.09


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