"Sanierungspaket" bei KarstadtQuelle: Vernichtung von 5500 Arbeitsplätzen - 3 Jahre Gehaltsstop
Konzern und Arbeitnehmer haben sich im Tauziehen um die Sanierung von KarstadtQuelle auf die Einsparung von 760 Millionen Euro geeinigt. Dieses Sparziel solle binnen drei Jahren erreicht werden, sagte Konzernchef Christoph Achenbach nach einer Aufsichtsratssitzung am Donnerstag in Essen. Betriebsbedingte Kündigungen seien dabei "so gut wie ausgeschlossen". (Quelle: onwirtschaft.t-online.de, 14.10.04)
KarstadtQuelle: Sanierungspaket steht
Konzern und Arbeitnehmer haben sich im Tauziehen um die Sanierung von KarstadtQuelle auf die Einsparung von 760 Millionen Euro geeinigt. Dieses Sparziel solle binnen drei Jahren erreicht werden, sagte Konzernchef Christoph Achenbach nach einer Aufsichtsratssitzung am Donnerstag in Essen. Betriebsbedingte Kündigungen seien dabei "so gut wie ausgeschlossen".
Einigung nach Verhandlungsmarathon
Nach einem 29-stündigen Verhandlungsmarathon haben sich KarstadtQuelle und die Gewerkschaft ver.di am Donnerstag in Essen auf ein Sanierungspaket geeinigt. "Wir sind durch, wir haben uns geeinigt", sagte Konzernsprecher Jörg Howe. "Eine Einigung für die KarstadtQuelle AG ist erreicht worden." Der Konzern hat für die nächsten drei Jahre ein Einsparvolumen von 760 Millionen Euro vereinbart, so Konzernchef Christoph Achenbach. Des weiteren werde es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Allerdings sollen nach Worten von ver.di-Vorstandsmitglied Franziska Wiethold 5500 Stellen sozialverträglich abgebaut werden. Davon entfallen 4000 auf die Warenhaussparte, 1500 auf den Versandhandel mit den Marken Neckermann und Quelle.
Drei Jahre Verzicht auf Gehaltserhöhung
Die Beschäftigten müssen drei Jahre lang auf Gehaltserhöhungen verzichten, sollen das Geld aber später im Gleichschritt mit künftigen Dividendenerhöhungen wieder ausbezahlt bekommen. Die Arbeitszeit werde weder verkürzt noch verlängert, sagte Wiethold. Sie sprach von "schmerzhaften Einschnitten" für die Beschäftigten, mit denen für 67 der 77 von einer Auslagerung bedrohten kleineren Karstadt-Filialen allerdings eine Standortsicherung erreicht worden sei. Arbeitsplätze, die dennoch wegfallen sollen, würden "sozialverträglich abgebaut", betonte Wiethold.
onWirtschaft / far, 14.10.2004
Saniert hat sich auch der Ex-Karstadt-Chef Wolfgang Urban
10 Millionen Abfindung für Ex-Karstadt-Chef
Wie die Bild-Zeitung berichtet, habe sich Ex-Karstadt-Boss Wolfgang Urban mit Investments in Fitness-Center und Starbucks-Cafés, sowie der Beteiligung am Sportsender DSF, verzettelt. Mit jedem Investment sei der Konzern tiefer in die Krise gerutscht. Der Aufsichtsrat habe daraufhin die Notbremse gezogen und Urban für 10 Millionen Euro Abfindung abgelöst.