Schering will in Bergkamen 700 Arbeitsplätze abbauen - Gewinne steigen zweistellig

Schering baut ab

Der drittgrößte deutsche Pharmakonzern Schering will in Deutschland 950 Stellen abbauen. Allein 700 Arbeitsplätze sollen am größten Produktionsstandort Bergkamen bei Dortmund wegfallen. Begründet wurden die Pläne mit einem "erhöhten Kostendruck". Im Ausland sollen weitere 300 Stellen gestrichen werden.

taz NRW Nr. 7516 vom 17.11.2004, Seite 3, 12 Zeilen (TAZ-Bericht)

PRESSEINFORMATION der Schering AG (Auszug)

Schering mit zweistelliger Gewinnsteigerung

Berlin, 21. Oktober 2004 - ... Das Betriebsergebnis lag in den ersten neun Monaten bei EUR 595 Millionen und damit um 10 Prozent über dem Niveau des Vorjahrs. Der Konzerngewinn erhöhte sich im Vergleich zur Vorjahrsperiode um 10 Prozent auf EUR 382 Millionen. Das Ergebnis je Aktie stieg um 12 Prozent auf EUR 1,99. ...

Quelle: http://www.schering.de/html/de/50_media/download/_files/2004/pi/Q4/041021_pi_q304_de.pdf

PRESSEINFORMATION der Schering AG (Auszug, Hervorhebungen durch d.Red.)

Schering konkretisiert angekündigten Abbau von 2.000 Stellen

Berlin, den 16. November 2004 – ... Im Bereich Produktion wird damit insbesondere dem erhöhten Kostendruck durch europäische und internationale Wettbewerber Rechnung getragen, der es erforderlich macht, sich auf renditestarke Kerngebiete der Wirkstoffproduktion zu konzentrieren.
In Deutschland sind rund 950 Stellen betroffen. 700 Arbeitsplätze fallen am Produktionsstandort Bergkamen und 250 Stellen in Berlin weg. Rund 300 Arbeitsplätze werden an Standorten außerhalb Deutschlands abgebaut. Mit dem heute bekanntgegebenen Stellenabbau wird die im Juni 2004 angekündigte Streichung von weltweit circa 2.000 Arbeitsplätzen weiter umgesetzt. Bis zum 30. September 2004 wurden bereits mehr als 600 Stellen abgebaut. Bis Ende des Jahres 2005 werden etwa 1.800 der 2.000 Arbeitsplätze wegfallen.

„Die Entscheidung über den Abbau von Arbeitsplätzen ist uns nicht leicht gefallen. Wir müssen aber alles tun, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu erhalten und damit die verbleibenden Arbeitsplätze abzusichern“, sagte Dr. Jörg Spiekerkötter, Finanz- und Personalvorstand der Schering AG. „Der in Deutschland stattfindende Personalabbau ist bereits zur Hälfte sozialverträglich abgesichert. Am Standort Bergkamen werden wir aber betriebsbedingte Kündigungen voraussichtlich nicht vermeiden können, weil wir im Bereich der Wirkstoffproduktion für Dritte einer stark gesunkenen Nachfrage und erhöhtem Kostendruck begegnen müssen“.

Die Maßnahmen sind Teil der FOCUS-Initiative, in deren Rahmen Schering eine umfassende Überprüfung der strategischen Ausrichtung, der operativen Geschäftsabläufe sowie der Organisationsstruktur des Unternehmens durchgeführt hat. Mit dem Stellenabbau sowie einer Vielzahl weiterer Maßnahmen zur Effizienzsteigerung will das Unternehmen eine operative Marge von 18 Prozent im Jahr 2006 erreichen. Für die Umsetzung rechnet Schering mit Einmalaufwendungen von insgesamt EUR 70 Millionen, verteilt auf die Jahre 2004 und 2005.

Quelle: http://www.schering.de/html/de/50_media/download/_files/2004/pi/Q4/041116_FocusII_de.pdf