Wenn der Lohn vom Job nicht zum Leben reicht
Stellen Sie sich vor, Sie gehen arbeiten. Und das Geld reicht trotzdem hinten und vorne nicht. Sie müssen sich einreihen in die Schlange derjenigen, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Arm trotz Job: In Dortmund sind das zurzeit mindestens 13.619 Menschen.
Bundesweit erhielten im letzten Jahr 1,325 Millionen Bürger Arbeitslosengeld II (Hartz IV), obwohl sie ganz oder teilweise berufstätig waren, beruft sich die „Süddeutsche Zeitung” auf Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit. 10,9 Milliarden Euro sollen 2009 für diese Form der Lohnsubventionierung gezahlt worden sein. Tendenz: steigend.
Das, sagt Christian Scherney, Pressesprecher der JobCenter ARGE Dortmund, lasse sich seit Jahren verfolgen und liege unter anderem daran, dass die Zahl der Mini- und Midijobs zunehme. Auch müssen immer mehr Berufstätige wegen niedriger Löhne zusätzlich das sogenannte „Hartz IV”, also das Arbeitslosengeld II, beantragen.
Mehr Hilfsbedürftige mit Minijob
Stark zugenommen hat die Zahl der Hilfsbedürftigen mit einem Minijob: Bei der Arge Dortmund werden 8081 Personen betreut, die ein Einkommen unter 400 Euro haben. Im März 2009 waren es 7434.
Die Zahl der Menschen im Midi-Job-Bereich (401 bis 800 Euro) stieg von 2005 im März 2009 auf 2226 im März 2010. Gleichzeitig hatten 2312 Menschen ein Einkommen von über 800 Euro brutto (März 2009: 2407) – und waren trotzdem auf die ergänzende Hilfe angewiesen. Dabei berücksichtigen müsse man, so Scherney, die Zusammensetzung der einzelnen Bedarfsgemeinschaften. Sprich: ob es sich um Einzelpersonen oder zum Beispiel einen Familienvater handelt.
Quelle: WR vom 06.05.10