Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Institutionen / Verbände in Dortmund Irritation über 1-Euro-Jobs in Schulen

Irritation über 1-Euro-Jobs in Schulen

Berichte aus der Dortmunder Presse

"Deutlich irritiert" zeigen sich der Deutsche Gewerkschaftsbund Östliches Ruhrgebiet und die Kreishandwerkerschaft darüber, dass ARGE-Geschäftsführer Frank Neukirchen-Füsers im Schulausschuss angekündigt hat, 450 Arbeitsgelegenheiten in Schulen zu schaffen. Erstaunlich sei, dass Projektvorschläge öffentlich von der Verwaltungsspitze der ARGE vorgestellt würden, bevor sie den zuständigen Entscheidungsträgern zur Kenntnis und letztlich zu Entscheidung vorlägen, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme.

Quelle: WAZ vom 13.06.2005

Erst fragen, dann was sagen

(dib) In der vergangenen Woche stellte Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des JobCenters ARGE, Pläne im Schulausschuss vor, wieviel 1-Euro-Jobs an Dortmunds Schulen eingerichtet werden könnten - und in welchen Bereichen. Irritationen beim DGB und der Kreishandwerkerschaft sind die Folge.

Eberhard Weber, Vorsitzender des DGB Östliches Ruhrgebiet, und Helmut Klasen, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, äußerten sich recht erbost über Neukirchen-Füsers Vorpreschen. "Wir sind die Entscheidungsträger", so Weber, und es sei schon erstaunlich, dass Projektvorschläge öffentlich vorgestellt würden, bevor man selbst davon Kenntnis hätte. Er fühle sich jedenfalls dadurch zu einer Entscheidung gedrängt, "und das ist nicht in Ordnung so".

Auch Handwerker Klasen setzt einen groben Keil. "Wir haben doch inhaltlich noch gar nicht darüber gesprochen", meint er, dies sei ein Vorgang, der die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Vertretern des DGB, der Wirtschaft sowie der ARGE nicht gerade fördere.

Beide äußerten sich nicht zu den 450 1-Euro-Jobbern und den Ideen, wie sie an Dortmunder Schulen helfend die Hand anlegen könnten. Ob als Schülerbertreuer, bei der Schulhofreinigung, der Grünpflege, in den Küchen oder als Pausenaufsicht: "Im zuständigen Ausschuss des Beirates werden wir die uns noch nicht bekannten Anträge sorgfältig nach arbeitsmarktrechtlichen Kriterien bewerten", sagt Weber. Von "initierten Diskussionen" werde man sich nicht entscheiden lassen.

Derweil kündigt Klasen an, man werde sich bald mit der Arbeitsagentur in Kontakt setzen. Es geht um Umschulungsmaßnahmen - ein Bereich, den die Agentur für Arbeit seit drei Jahren nicht mehr fördert, weil ihr die Vermittlungsquote von 50-60 % als zu gering erschien. Das lässt Klasen nicht gelten: "Ich halte die Quote nicht für schlecht." Außerdem müsse man erstmal gucken, was den Leuten 1-Euro-Jobs brächten.

Quelle: WR vom 13.06.2005

Verwirrung um Job-Pläne

Nicht nur bei den Elternvertretern, auch bei DGB und Handwerk stößt die Ankündigung von ARGE-Geschäftsführer Frank Neukirchen-Füsers, 450 Arbeitsgelegenheiten in den Schulen der Stadt zu schaffen, auf Irritationen. Denn offenbar sind die Job-Planungen noch nicht vom zuständigen Gremium verabschiedet worden.

Erstaunlich sei, dass Projektvorschläge öffentlich von der Verwaltungsspitze der ARGE vorgestellt würden, bevor sie den zuständigen Entscheidungsträgern zur Kenntnis und letztlich zur Entscheidung vorlägen, stellt Helmut Klasen, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, fest. Für ihn "ein Vorgang, der die gebotene vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Vertretern des DGB, der Wirtschaft sowie der ARGE nicht gerade befördert."

Nur Planungen

Der Vorsitzende des DGB Östliches Ruhrgebiet Eberhard Weber, der ebenfalls Mitglied des Entscheidungsgremiums ist, das über Arbeitsgelegenheiten entscheidet, wollte sich zu den vorgestellten Arbeitsgelegenheiten inhaltlich nicht äußern. "Im zuständigen Ausschuss des Beirates der ARGE werden wir die uns noch nicht bekannten Anträge sorgfältig nach arbeitsmarktlichen Kriterien bewerten und entscheiden." Von öffentlichen Diskussionen werde man sich dabei nicht beeinflussen lassen.

Verwundert von der Kritik zeigte man sich bei der ARGE. Es sei klar gewesen, dass es sich bei den vorgestellten Projekten insbesondere im pädagogischen Bereich noch nicht um tatsächlich durchzuführende Maßnahmen, sondern um Planungen handle, in die die Wünsche der Schulverwaltung eingeflossen seien, erklärte Neukirchen-Füsers. Ein Teil der Maßnahmen müsse noch konkretisiert und dem zuständigen Ausschuss der ARGE vorgelegt werden. - Oli

Quelle: RN vom 13.06.2005

Artikelaktionen