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Pro Woche 30 Tonnen Lebensmittel für Bedürftige: "Tafel" muss wachsen

Neun Monate nach der Eröffnung des ersten Tafel-Ladens ist die Zahl der Hilfsbedürftigen, die sich an der "Dortmunder Tafel" mit billigen Lebensmitteln eindecken, auf 8000 gestiegen. Erste Filialen in den Vororten wurden gegründet. Nun will der gemeinnützige Verein ein altes Firmengelände in der Nordstadt aufkaufen, um des wachsenden Andrangs Herr zu werden.

Die "Dortmunder Tafel" hat sich zu einem ehrenamtlichen Logistik-Unternehmen von beträchtlicher Größe entwickelt. Vier Fahrzeuge, darunter ein Kühlwagen, sind im Einsatz, um Lebensmittel von den Sponsor-Unternehmen heranzuschaffen. 30 Tonnen Ware werden in der Woche umgeschlagen. 140 ehrenamtliche Helfer fassen mit an.

Und der Bedarf wächst noch immer. Der Verein "Dortmunder Tafel" will deshalb jetzt einen neuen Hauptsitz im Borsigplatz-Viertel einrichten. Ein leer stehendes Firmengelände mit 2100 Quadratmetern Nutzfläche steht zum Verkauf. Die Verhandlungen laufen. Vereinsvorsitzender Rüdiger Teepe berichtete gestern seinem Beirat, dass zurzeit 70 000 Euro an Spendengeldern und Einnahmen aus Benefizveranstaltungen auf dem Konto liegen. Sie könnten als Eigenkapital eingesetzt werden. Für die Herrichtung des neuen Hauptsitzes hofft Teepe auf die ehrenamtliche Mithilfe von Dortmunder Handwerksfirmen in der Sommerflaute. Im Herbst könnte die neue "Tafel" eröffnet werden. Der bisherige Laden in dr Haydnstraße würde dann als Filiale weitergeführt. Der Bedarf sei groß genug für zwei Einrichtungen in der Nordstadt, meint Teepe.

Als Schirmherr wird sich - zunächst befristet bis zum 31. Dezember 2006 - der Dortmunder Verleger und österreichische Generalkonsul Bodo Harenberg für die "Dortmunder Tafel" engagieren.

"Nicht irgendwann helfen, sondern jetzt"

Es sei eine "Ehre, aber eigentlich auch eine Pflicht für jeden Dortmunder, der an jedem Tag sein Frühstück, sein Mitagessen und sein Abendbrot auf dem Tisch hat", bei diesem Projekt mitzuhelfen, erklärte Harenberg. Einige Benefizveranstaltungen hat der neue Schirmherr bereits in Planung. Begrüßt wurde er gestern mit einer "Tafel"-Tasse, auf der diese Sätze aufgedruckt sind: "Einem anderen geben, was er braucht. Ein Stück Brot, ein Lächeln, ein offenes Ohr. Jetzt - und nicht irgendwann."

Von Jürgen Potthoff

Quelle: http://www.westfaelische-rundschau.de vom 02.05.05

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