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Besuchsdienst für ehemals Obdachlose

Script zum Beitrag in der monatlichen Bürgerfunksendung des Dortmunder Sozialforums

Nein, liebe Hörerinnen und Hörer, wir wollen uns nicht einreihen in die lange Schlange derer, die vor Weihnachten auf die Tränendrüse drücken. Stattdessen möchten wir Ihnen einfach mal die Situation von Menschen in unserer Stadt schildern, die sonst niemand sieht.

Wohnungslose, die ihr Leben auf der Straße verbringen müssen, jeder von uns sieht sie. Selbst Schuld, dass sie in diese Lage gekommen sind? Diese Schlussfolgerung wäre dann wohl doch zu einfach. Denn all diese Menschen haben ihre persönliche, oft sehr traurige Geschichte, die sie dorthin gebracht hat, wo sie jetzt sind.

Zum Glück finden manche von ihnen aber dann doch noch die Kraft, wenigstens ein kleines Stückchen vorwärts zu kommen. Endlich wieder eine eigene Wohnung, ein Bett. Endlich nicht mehr obdachlos, aber auch nicht mehr wahrgenommen, sobald sie aus dem Stadtbild verschwunden sind.

Wieder ein ein Dach über dem Kopf. So weit, so gut. Aber ist das alles? Was macht ein menschenwürdiges Leben eigentlich aus? Wenn wir mal nachdenken, was ist es denn, was gibt uns Ottonormalverbrauchern ein bisschen Freude und Sicherheit?

Es sind Menschen. Menschen, auf die wir uns verlassen können, Familie, Freunde. Menschen mit denen wir reden können, die uns zuhören können und wollen. Also das, was man 'ein soziales Netz' nennt.

Denn auch wer nicht an die Bibel glaubt weiß, das der Mensch nicht zum Alleinsein geschaffen ist, sondern Kontakt zu anderen braucht, um auch in schwierigen Momenten nicht zu verzweifeln. Dies gilt für jeden von uns, natürlich auch für die ehemals Wohnungslosen. Wer aber lange auf der Straße war und hier um sein Überleben kämpfen musste, hat jetzt vielleicht wieder eine Unterkunft, aber keine sozialen Kontakte mehr.

Viele von uns freuen sich ja jetzt schon auf Weihnachten, vor allem auf ein gemütliches Miteinander mit Familie und Freunden. Aber was ist eigentlich mit denen, für die niemand da ist? Klar, jede Gemeinde z.B. bietet in diesen Tagen Weihnachtfeiern an. Und wer kümmert sich die restlichen 364 Tagen im Jahr um diese Menschen?

Meistens niemand. Doch auch für diese sonst Vergessenen kann es einen Lichtblick geben: den Besuchsdienst. Besuchsdient, was ist denn das?

Seit einiger Zeit haben es sich Ehrenamtliche zur Aufgabe gemacht, alleinstehende, ehemals Wohnugslose einmal in der Woche für 3 Stunden zu besuchen. Für die meisten dieser Menschen ist dieser regelmäßige und zuverlässige Besuch das Highlight der Woche. Mal wieder jemand, der einen nicht schief anguckt, sondern ganz normal behandelt. Mit dem man reden, lachen oder auch weinen kann. Der einem zeigt: Schön, dass es Dich gibt. Das tut natürlich gut und gibt denen, die ja trotz Wohnung noch immer am untersten Rand unserer Gesellschaft sind, ganz viel Kraft und Lebensfreude zurück.

Aber auch dieses kleine Stückchen Normalität ist gefährdet, denn der Besuchsdienst finanziert sich aus Spenden, und die sind leider immer wieder knapp. Bezahlt werden die Ehenamtlichen für ihre Besuche natürlich nicht, aber sie erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung. Für anfallende Fahrtkosten zu den Klienten oder vielleicht auch mal ein gemeinsames Stückchen Kuchen. Aber für 10 € pro Woche bzw. 520 € im Jahr kann sichergestellt werden, dass ein Mensch mehr die Chance auf ein sog. normales Leben bekommen kann. Und das ist ja eigentlich unbezahlbar.

Vielleicht möchten Sie ja eine Patenschaft für einen solchen wöchentlichen Besuch übernehmen? Evtl. zusammen mit Freunden, Nachbarn oder ihrer Familie? Dann bedanken wir uns im Namen derjenigen, die weiterhin besucht werden können über ihre Spende. Jeder Euro hilft und ist willkommen.

Konto-Nr.: 171015715 Sparkasse Dortmund BLZ: 44050199 Empfänger: AKOPLAN-Sonderkto. Sofodo, Besuchsdienst

Sie möchten Ihre Spende lieber bar abgeben und sich gleichzeitig ansehen, wo Wohnungslose sich tagsüber aufhalten können? Dann kommen sie doch zum

Brückentreff, Kesselstr. 50, 44147 Dortmund

Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 13-19 Uhr, Samstag von 15-19 Uhr, Montags geschlossen

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