Demo Innenstadt: Marsch in Gedenken an "Schmuddel"
"Gegen Neonazis und Dortmunder Zustände" - soweit die Motivation von rund 300 Demonstranten, die am Samstagnachmittag in Gedenken an Thomas "Schmuddel" Schulz auf die Straße gingen. Anlässlich des fünften Jahrestages der Ermordung des Punkers.
"Im Moment ist alles friedlich und ruhig", so Polizeisprecher Wolfgang Wieland gegen 19.15 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Tross der Demonstranten bereits an der U-Bahnhaltestelle Kampstraße zur Abschlusskundgebung eingefunden. Dann begann auch schon die Auflösung der Demonstration.
Keine Gegenaktionen von Rechts
Gegen 16 Uhr hatten sich die Demonstranten der Antifaschistischen Union vom Hauptbahnhof aus in Bewegung gesetzt und waren durch die Innenstadt gezogen. Mit Gegenaktionen aus dem rechten Lager war durchaus zu rechnen, da es erst in den vergangenen Tagen zu einer Schlägerei zwischen Neonazis und radikalen Linken gekommen war.
Bengalos gezündet
Es kam glücklicherweise nur zu kleineren, meist verbalen, Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Die Antifaschisten zündeten auch ein paar Bengalos. Die Polizei war jedenfalls mit einem Großaufgebot vor Ort. Auch ein Polizeihubschrauber stieg auf.
Quelle: RN vom 03.04.10
Rund 300 Teilnehmer: Gedenken an "Schmuddel"
Der Name Thomas „Schmuddel” Schulz ist in Dortmund zu einem Begriff im Kampf gegen Rechts geworden - vor fünf Jahren wurde der Punk von einem Neonazi am 28. März 2005 an der U-Bahn-Haltestelle Kampstraße niedergestochen und erlag kurze Zeit später seinen Verletzungen.
Am Samstagnachmittag gedachten rund 300 antifaschistische Demonstranten der blutigen Tat.
Der Zug der Gedenkenden setzte sich gegen 16.45 Uhr vom Katharinenplatz in Richtung Leopoldstraße in Bewegung. Begleitet von den Trommeln einer dreiköpfigen Kapelle zogen die teils mit Sonnenbrille und Kapuze vermummten Demo-Teilnehmer an der Steinwache vorbei über die Schützenstraße, die Mallinckrodtstraße und Münsterstraße zurück bis zur Kampstraße. Um 19.15 Uhr endete dort, wo „Schmuddel” umgebracht wurde, die Demo.
„Wir fordern eine Gedenktafel, die an die grausame Ermordung von Thomas „Schmuddel” Schulz erinnert", lauteten unter anderem die Ansagen.
„Es gibt in Dortmund ein massives Problem mit Neonazis. Wir wollen Thomas und allen anderen Opfern extrem rechter Gewalt gedenken", schallte es durch die Lautsprecher des kleinen Antifa-Wagens.
Da es in den letzten Tagen verstärkt zu kleinen Scharmützeln zwischen Neonazis und Antifa-Anhängern gekommen war, war die Gefahr eines Angriffes aus dem rechten Lager doch sehr groß.
Verbaler Streit
Glücklicherweise blieb es lediglich bei kleineren, schon üblich gewordenen Streitereien zwischen Polizei und Demonstranten. Als beispielsweise ein paar Demonstranten Feuerwerkskörper zündeten. „Die Demonstration ist friedlich verlaufen”, erklärte Wolfgang Wieland um 19.30 Uhr.
Quelle: Der Westen vom 05.04.10
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