Sozialforum Dortmund
Veranstaltung der Geschichtswerkstatt - Die Edelweißpiraten aus Dortmund
DEW büßt schlagartig 10.000 Gaskunden ein
Schwerer Schlag für den mehrheitlich städtischen Energieversorger: Der DEW springen zum Jahreswechsel 10 000 Erdgas-Kunden auf einen Schlag ab. „Wir haben gekämpft, wir haben verloren, wir nehmen das sportlich,” kommentiert DEW-Sprecher Albert Herzmann.
Wie die Deutsche Annington, die seinerzeit landesweit mehr als 100 000 Viterra-Wohnungen übernahm, am Donnerstag mitteilte, kann sie ihren etwa 10 000 Mietern in Dortmund ein geldwertes Präsent unter den Weihnachtsbaum legen: den Wechsel zu einem billigeren Gas-Anbieter. Alle Mieter zusammen sollen bei der Gasrechnung für 2009 „rechnerisch einen hohen sechsstelligen Betrag einsparen”.
„Es ist uns gelungen, durch den Vergleich mehrerer Anbieter einen Preisvorteil im zweistelligen Prozentbereich zu vereinbaren - im Interesse unserer Mieter”, betont Thomas Schlüß, Geschäftsführer der Deutsche Annington Westfalen GmbH. „Wir werden selbstverständlich auch in Zukunft bei allen Lieferverträgen, wo immer sich dazu die Gelegenheit ergibt, überprüfen, ob wir für unsere Mieter bessere Konditionen erzielen können.”
„Vorbildlich”, nennt Helmut Lierhaus vom Mieterverein Dortmund und Umgebung solch Engagement. „Wegen der insgesamt gestiegenen Energiekosten ist es wichtig, dass Vermieter die Öffnung des Gasmarktes nutzen und den Preisvorteil vollständig an die Mieter weitergeben.”
Statt von der DEW beziehen die Annington-Mieter ihr Gas im ganzen nächsten Jahr von der MVV Energie in Mannheim. Der Versorger liefert mehr als 75 000 Megawattstunden - was in etwa dem „Brennwert” von 750 Tanklastern entspricht, die jeweils mit zehn Kubikmetern Heizöl beladen sind.
„Über die preisbewusste Form der Wärmeversorgung hinaus profitiert die Deutsche Annington von umfassenden Logistik- und Servicelösungen sowie dem Engeneering eines innvovativen Energielieferanten”, sagt MVV-Vertriebsleiter Bernhard Schumacher. Die MVV Energie Gruppe sei mit einem Jahresumsatz von 2,6 Milliarden Euro und 5 900 Beschäftigten das größte börsennotierte Stadtwerke-Netz in Deutschland.
Warum die DEW bei der bundesweiten Ausschreibung der Wärmeversorgung der Annington-Wohnungen unterlag, konnte DEW-Sprecher Herzmann noch nicht sagen. „Wir werden jedenfalls alles daransetzen, uns die Kunden im nächsten Jahr wieder zurückzuholen”, kündigt Herzmann an. Die DEW hatte angekündigt, den Gaspreis im Januar moderat und im April deutlich herabzusetzen.
Quelle: WAZ vom 18.12.08
