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Dortmunder Tafel wird fünf Jahre alt

Bei der „Dortmunder Tafel” von einer Erfolgsgeschichte zu sprechen, verbietet sich. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Kunden, die von der Ausgabe unverkäuflicher Lebensmittel abhängen, auf 10 000 gestiegen.

Dennoch wurde das Jubiläum jetzt im Harenberg City-Center gefeiert.

„Unsere Kapazitätsgrenze ist erreicht”, berichtet Tafel-Sprecher Stefan Karpenstein. 60 Tonnen Lebensmittel pro Woche, die wollen erstmal verteilt sein. Eine logistische Meisterleistung für mittlerweile 400 ehrenamtliche Helfer.

Rüdiger Teepe, Vorsitzender der Tafel, und Ex-IHK-Präsident Wilfried Materna erinnerten an die Anfänge der privaten Hilfseinrichtung, die inzwischen überhaupt nicht mehr wegzudenken ist.

Eine Handvoll Helfer, ein Lastwagen, ein Ausgabetag und wenige hundert Kunden. So startete die Dortmunder Tafel vor fünf Jahren – als 450. in Deutschland. Hartz IV verschärfte die Lage bedürftiger Menschen, die plötzlich die Lebensmittelpreise nicht mehr bezahlen konnten.

„Inzwischen haben wir die achte Filiale Dortmunds in Scharnhorst eröffnet”, berichtet Karpenstein. „Wir sind in jede Himmelsrichtung in Dortmund verstreut.”

Selbst Lünen, Hamm und Hagen werden von hier aus mitversorgt.

Wichtig ist: Verfallen ist nichts. „Heute geholt, morgen verteilt”, so das Prinzip der Tafel. Frisches und Konserven, Obst und Gemüse sowie Molkereiprodukte und Brot vom Vortag stehen auf der Ausgabeliste. Zu einem symbolischen Preis von zwei Euro wird von fleißigen Helfern nach der „Einkaufsliste” der Kunden eine Kiste vollgepackt.

„Tafeln sind inzwischen unentbehrlich”

„Tafeln sind inzwischen unentbehrlich”, ist Karpenstein überzeugt. Der Staat werde nie wieder in der Lage sein, sich derart für die Ärmsten der Gesellschaft zu sorgen. Die Ärmsten, das sind inzwischen eine Million Bürger bundesweit. Alles andere also als eine kleine Minderheit.

Indirekt profitieren die Bedürftigen von der Überflussgesellschaft. Lebensmittel, die ansonsten auf dem Müll landen würden, werden vor dem Wegwerfen gerettet. „Solange es die Überflussgesellschaft gibt, wird es die Tafeln geben”, so Karpenstein.

Quelle: der Westen vom 14.10.09

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