Geld-Segen für Gast-Haus
Kolpingsfamilie und kfd überreichen 1220 Euro-Scheck
"Was unseren Gästen fehlt, möchten wir ihnen geben." Dies ist die Zielsetzung des Gast-Hauses in Dortmund. Und seit der jüngsten Geldspende ist es seinem Ziel schon ein Stückchen näher...
Der Vorsitzende des Vereins Werner Lauterborn besuchte die Kurler Gemeinde, um eine Spende entgegen zu nehmen: 1220 Euro. Dies war der Reinerlös des Kartoffelfestes, das von der kfd und der Kolpingsfamilie Kurl gemeinsam organisiert worden war.
"Wir waren uns schnell einig, dass das Geld an das Gast-Haus gehen sollte. Adolph Kolping hätte dies sicherlich auch gemacht, da diese Initiative genau seinen Idealen entsprochen hat", erklärt Bernd Pathmann, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Kurl. Nach der Spendenüberreichung gab Werner Lauterborn einen genaueren Einblick in die Aktivitäten und Werte des Gast-Hauses.
60 000 Mal Frühstück
Das vor 14 Jahren gegründete Gast-Haus ist eine unabhängige, gemeinnützige Initiative, die ausschließlich auf Spenden angewiesen ist. Rund 100 Mitarbeiter, darunter drei Ärzte, zwei Priester und Rechtsanwälte, kümmern sich um die Obdachlosen. "Wir haben sogar einen Friseur, der kostenlos die Haare schneidet", so Werner Lauterborn. Ungefähr 60 000 Frühstücke gibt das Gast-Haus jährlich aus.
Unterstützung bei der Ausgabe von Frühstücken am Wochenende bekommen die fleißigen ehrenamtlichen Mitarbeiter von Schülern des Mallinckrodt-Gymnasiums. Zudem haben die Gäste die Möglichkeit, zu bestimmten Zeiten zu duschen und ihre Wäsche zu wechseln. "Unsere Gesellschaft wird immer ärmer. In Zukunft wird es immer mehr Menschen geben, die auf solche Häuser angewiesen sind", prognostiziert Werner Lauterborn. Jetzt im Winter ist das Gast-Haus die Anlaufstelle schlechthin. "Es ist so, dass nicht mehr Menschen kommen als sonst, aber sie wollen alle natürlich länger sitzen bleiben", weiß Werner Lauterborn.
Heiße Suppe
Deshalb gibt es in den Wintermonaten nun einmal pro Woche eine heiße Suppe für die Obdachlosen.
Mittlerweile leben in Dortmund 600 Menschen auf der Straße. Lauterborn selbst hat nur eine mögliche Theorie dafür. "Sie haben in ihrem Leben einen Knackpunkt gehabt, der ihr ganzes Dasein verändert hat. Dies ist schlimm, aber wir versuchen, ihnen im Gast-Haus Gemeinschaftswerte zu vermitteln." Auch die Kolpingsfamilie um den Vorsitzenden Bernd Pathmann ist sich sicher, dass sie in Zukunft weiterhin spenden wird - damit Vereine wie das Gast-Haus weiterhin eine so wertvolle Arbeit leisten können.
Quelle: RN vom 01.02.10