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Kinderbildung: Gute Ansätze, aber wer zahlt?

Schöne neue Kindergartenwelt? Der Referentenentwurf zum NRW-Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern, kurz: KiBiz, enthält durchaus begrüßenswerte Ansätze wie Stärkung der Bildungs- und Erziehungsarbeit, Sprachförderung als Regelaufgabe, intensivere Zusammenarbeit mit der Schule, Ausbau der Betreuungsangebote für unter Dreijährige und vieles mehr. Allein es fehlt der Glaube.

Zumindest dem Paritätischen Wohlfahrtsverband in Dortmund, der unter seinem Dach die Einrichtungen der Elterninitiativen bündelt. Und das sind mit 50 Kitas nicht eben wenig.

Geschäftsführerin Marianne Schober, hier beim Wunsch-Päckchen-Packen an NRW-Familienminister Armin Laschet mit Basteleien von Kindern, hält den Entwurf für eine Mogelpackung. Und für eine völlig überstürzt gelieferte dazu. Erst am Abend des 20. März sei der Referentenentwurf vorgelegt worden. Bis zum 17. April soll nun schon Stellung bezogen werden. Schobert kritisiert die mangelnde finanzielle Unterstützung durch die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW. Die Kürzung des Trägeranteils soll nicht zurück genommen werden, und der Entwurf geht von 19 Prozent Elternbeiträgen aus, die aber in Dortmund keineswegs erreicht werden. Tatsächlich sind es hier nur 13 Prozent. Die fehlenden 5,3 Millionen Euro Elternanteil jährlich müssen aus der leeren Stadtkasse bezahlt werden. Kritik auch an der künftigen, unklaren Finanzierung von Mietzahlungen. Marianne Schobert: "90 Prozent der Elterninitiativen sind nicht Eigentümer der Kita-Immobilien." So wie der Kinderladen im Kreuzviertel. Vater Carsten Griese weiß, dass die Einrichtung aus allen Nähten platzt: "Wir müssen uns vergrößern, brauchen eine neue Immobilie. Wenn wir ein neues Mietverhältnis eingehen, müssen wir wissen, wie es gefördert wird." Am 8. Mai wird es auf Initiative der CDU eine Anhörung zum Entwurf geben, von 18 bis 20 Uhr im Rathaus. - bö

Unter dem Dach des Wohlfahrtsverbandes betreiben in Dortmund 48 Träger insgesamt 50 Kindertageseinrichtungen mit 1600 Kindern, davon rund 160 unter drei Jahren.

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 29. März 2007

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