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Müllgebühr runter, Überschuss rauf

Entsorgungstochter der Stadt steigert ihren Gewinn um 65% auf 12,2 Mio Euro

Wie man die Müllgebühren um acht Prozent drücken und die bei der Stadtreinigung stabil halten kann und gleichzeitig einen Rekordüberschuss erzielt, führt die Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) in ihrem Geschäftsbericht für 2008 vor.

Darin weist die Gewinn- und Verlustrechnung der städtischen Entsorgungstochter einen Jahresüberschuss von 12,2 Mio Euro aus - eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von nicht weniger als 4,8 Millionen oder 65 Prozent.

Dass sich die Eigentümer - die Stadt zu 51 und die Stadtwerke zu 49 Prozent - nicht über eine ebenso außerordentliche Dividende freuen dürfen, liegt daran, dass die rot-grüne Ratsmehrheit vorab einen großen Schluck aus der Pulle genehmigte. Um ihren Doppelhaushalt zumindest bis zur Kommunalwahl über die Runden zu bekommen, wurde die lukrative Entsorgungstochter zur Ader gelassen.

Was sich nun rächt. Denn um jene 4,7 Mio, die man zum 31. Dezember 2008 an die Stadt Dortmund abführte, verringert sich der Betrag, der jetzt noch auszuschütten ist. Heißt: Stadt und DSW 21 haben aus 2008 noch mit jeweils 3,75 Mio Euro zu rechnen.

Der Rekordüberschuss, das verschweigt der Geschäftsbericht keineswegs, geht im wesentlichen auf Einmaleffekte zurück. Da sind an erster Stelle etwa 6,6 Mio Euro zu nennen, auf die sich die Erträge (auch aus Vorjahren) aus der Beteiligung am Heizkraftwerk Iserlohn summieren.

Hinzu kommt die Entlastung aus der Unternehmenssteuerreform 2008 des Bundes. Die von 40 auf 32 % gefallene Ertragssteuerlast wirkte sich in noch anderer Weise aus. Der 1997 am Sunderweg eröffnete Betriebshof samt Verwaltungsgebäude (spöttisch: „Schloß Neuhaus”) war seinerzeit geleast worden. Seit dem letzten Jahr ist die EDG nicht mehr Mieter sondern Eigentümer. Dazu nahm man Kredite im Volumen von 17,6 Mio Euro auf. Der Clou: Zinsen und Tilgung liegen unter der früheren Leasingrate.

Gute Nachricht am Rande: Der 2008 im Kampf gegen härteste private Konkurrenz zurückeroberte Auftrag zur Erfassung der Leichtverpackungen mit dem grünen Punkt entwickelt sich auch wirtschaftlich nicht zu einem Verlustgeschäft (die kalkulierte Jahrestonnage von 15 000 wurde knapp erreicht). Die Sozialrendite war sowieso nie strittig: Die EDG-Unternehmensverbund hielt 2008 erstmals über 1100 Frauen und Männer in Lohn und Brot.

Quelle: WAZ vom 01.07.09

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