Tafel sucht dringend ehrenamtliche Helfer
400 sind noch zu wenig
Sie sind die Ausnahmen: 39 ehrenamtliche Mitarbeiter der Tafel, mit ungetrübtem Enthusiasmus seit runden fünf Jahren. Was nicht heißt, dass die anderen 400 Freiwilligen, die Dienst für ihre Mitmenschen schieben, nicht ebenso engagiert sind. Nur: es sind unterm Strich zu wenig.
Die Dortmunder Tafel, gegründet vor genau fünf Jahren, macht ihre Arbeit fast ausschließlich mit ehrenamtlichen Helfern. Eine Arbeit, die sie in den letzten Jahren immer wieder deutlich ausweiten musste. Mit Helfern, deren Einsatz meistens zeitlich befristet ist. Dringend werden deshalb Menschen gesucht, die sich zur Verfügung stellen – sie werden gebraucht an der Pforte, beim Fahrdienst, in Lager, Laden, Küche und Büro. So oft wie möglich, mindestens aber vier Stunden am Stück.
Klaus P. weiß, wovon er spricht. Der 71-jährige ist pensionierter Pfarrer, von Beginn an dabei und heute Ehrenamtsbeauftragter im Rahmen der Tafel. „Nur spazieren gehen und Zeitung lesen – das hat mir nicht gereicht”. Er wollte mit Menschen zu tun haben. Hier sind es meistens Menschen, die am unteren Ende der sozialen Skala stehen. „Man sieht deutlich, was Armut bedeutet”. Und kann helfen. Das steht für die meisten, die mit anpacken wollen, im Vordergrund, weiß P.; die „Personalabteilung” der Tafel, heute vom organisatorischen Aufwand her so etwas wie ein mittelständisches Unternehmen, fragt schließlich vorrangig die Motivation der künftigen Mitarbeiter ab.
Verpflegung als Service
Es sind in der Hauptsache Menschen, die nicht oder nicht mehr im Berufsleben stehen. Der Rentner, der Sinn sucht; der Arbeitslose, der Struktur statt Langeweile wählt; der Bedürftige, der auf diese Art und Weise Dank sagt für die Hilfe.
„Bevor man zu Hause sitzt und nichts tut...” Monika K. hat die Küche fest im Griff. Hier wird täglich für die ehrenamtlichen Helfer gekocht, an die 90 Portionen. Frühstück, Mittagessen, Kaffee, Kuchen – das ist der Gratis-Service für die Tafel-Mitarbeiter. Sie ist auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar, als so genannte Ein-Euro-Jobberin hier gelandet und hängen geblieben, fünf Tage die Woche „Als Hausfrau hat man ja Übung”, sagt sie und schätzt vor allem die Atmosphäre.
Marion M. sortiert gerade Gemüse. Sie leistet hier Sozialstunden ab. Und hat die Sinnhaftigkeit dieser Arbeit entdeckt. Wenn sie durch ist mit der Pflicht, will die 28-Jährige zumindest zeitweise ehrenamtlich weiter mitmachen.
Solche Menschen wie Marion M., wie Monika K., wie Klaus P. sucht die Tafel händeringend. Interessierte können sich am Donnerstag, 27. August, 18 Uhr in der Zentrale der Tafel in der Osterlandwehr 31 - 35 Informationen aus erster Hand holen. Oder mit dem Ehrenamtsbüro, dienstags bis donnerstags, 11 bis 14 Uhr, 477324-17 Kontakt aufnehmen.
Quelle: WR vom 24.08.09