Sozialforum Dortmund
Veranstaltung der Geschichtswerkstatt - Die Edelweißpiraten aus Dortmund
Tarif-Poker - DEW verweigert beste Abrechnung
DEW21 hat in den letzten Jahren einen Strauß von Wahltarifen aufgebaut, durch dessen Systematik selbst Kenner kaum noch durchsteigen.
Warum etwa ein Tarif „spezial” im Einzelfall billiger als die Variante „online” ist, das erschließt sich keinem mehr. Da möchte man kein Berater am Telefon sein, der dieser Verwirrspiel auch noch erklären soll.
Das Tarif-Chaos ist dann perfekt, wenn einzelne Tarife zu einem späteren Zeitpunkt als ein anderer Tarif angehoben oder gesenkt werden. Dann ist plötzlich „mini” günstiger, wo gestern noch „maxi” besser war.
Alles klar?
Nein? Das soll es vielleicht auch gar nicht sein. Denn für das Unternehmen ist entscheidend, dass die Schnittmenge unter dem Strich stimmt. Und die wird stimmen, solange ein Standardtarif mit zweifelhaften Vorteilen deutlich teurer ist als die Wahltarife, bei denen sich der Verbraucher bewegen muss. Eigentlich müsste jeder Standard-Kunde noch heute zum Telefon greifen und sich von DEW einen besseren Tarif geben lassen.
Aber: Trägheit siegt. Und davon profitiert DEW. Die meisten Kunde haben sicher noch nie bei ihrem Versorger nachgefragt, welcher Tarif vielleicht günstiger wäre.
Im wachsenden Wettbewerb könnte eine solche Preispolitik zum Boomerang werden. Dann nämlich, wenn Kunden doch irgendwann vergleichen - und gleich zu einem anderen Unternehmen wechseln.
DEW weht zunehmend der Wind ins Gesicht. Das wird Haus und Grund dem Versorger sicher zu verstehen geben. Unter Hinweis darauf, dass knapp 9000 Eigentümer bei dem Verband Mitglied sind.
Den Mieterverein und andere Interessenverbände, die nicht unbedingt als rebellisch gelten, hat DEW auch schon gegen sich aufgebracht. Es ist an der Zeit für den Platzhirsch, ein Zeichen zu setzen, dass man den Kunden nicht über den Tisch will.
Quelle: WR vom 03.04.09
