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Verband sieht sich im Nachteil: Tariflohn setzt Caritas unter Druck

Im nächsten Frühjahr steigt wieder die Nervosität unter 84 Mitarbeitern des Bereiches Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen bei der Caritas und der Katholischen Mädchenarbeit In Via. Dann kommt der Bescheid des Regionalen Einkaufszentrums (REZ) in Düsseldorf (des ehemaligen Landesarbeitsamtes), bei dem es um die Zuteilungen der Jugendlichen geht, die auf Ausbildungsberufe vorbereitet werden.

„Ich gehe mit großen Bauchschmerzen in die nächste Ausschreibung”, sagt Klaus Neumann von der Caritas. Grund: Die Caritas und In Via bezahlen ihre Mitarbeiter nach Tarif. Was die dobeq, eine Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Ausbildungsgesellschaft der AWo, und auch andere nicht machten.

„Es gibt Träger, die zahlen ihren Sozialarbeitern ein Bruttogehalt in Höhe von 1600 Euro”, meint Neumann, „wir zahlen für die gleichen Leute 2500.” Damit sei der Monatskostensatz pro Jugendlichen bei der Caritas höher - „und deswegen bekommen wir vielleicht den Zuschlag nicht.”

Kein ganz schönes Gefühl auch für die Sozialarbeiterin Christel Olk, die zu dem Team gehört, das sich derzeit um 428 Jugendliche kümmert, die auf Ausbildungsberufe im Hotel- und Gaststättenbereich, Lager und Handel, in der Wirtschaft und Verwaltung sowie dem Bereich Gesundheit und Soziales vorbereitet werden. Sie und die anderen Angestellten arbeiten auf der Basis von Zeitverträgen, die früher über die Dauer von drei, neuerdings zwei Jahren liefen. Damit hat sich auch ihre Planungssicherheit um ein Drittel verringert.

70 % der Jugendlichen schaffen den Übergang

Dabei sei die Geschichte der berufvorbereitenden Maßnahmen eine von Erfolg. „70 Prozent der Jugendlichen”, sagt Olk, „schaffen den Übergang in eine betriebliche Ausbildung nach einer Maßnahmendauer von zehn bis zwölf Monaten.” Caritas und In Via fehlt die Planungssicherheit ebenfalls. „Ich sehe die Tendenz, dass uns Mitarbeiter deswegen schneller verlassen”, so Neumann. Alles in allem eine missliche Lage. Verlängerung der Verträge, Zuteilung der Jugendlichen - im Juni 2011 kommen die Zahlen.

Bis dahin also gespanntes Warten.

Quelle: WR vom 16.04.10

Anmerkung der Sofodo-Webredaktion: Vollkommen irreführende Überschrift. Nicht der Tariflohn ist das Problem. Das Problem sind diejenigen die nur Dumpinglöhne zahlen.

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