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Verbotene Werbung am Telefon boomt

Obwohl sie gesetzlich verboten ist, boomt die unerwünschte Werbung am Telefon. Das geht aus dem Jahresbericht 2006 der Dortmunder Verbraucherzentrale hervor. Hunderte genervte Verbraucher beschwerten sich dort allein in den Monaten August und September über penetrante Call-Center-Anrufe.

Während einer landesweiten, zweimonatigen Aktion waren Betroffene aufgerufen worden, Fälle lästiger Telefonwerbung bei ihren örtlichen Beratungsstellen zu melden. "Insgesamt gingen in dieser Zeit in NRW über 2000 Beschwerden ein", erklärt Helene Schulte-Bories, Leiterin der Dortmunder Beratungsstelle. Und auch die Bilanz des gesamten Jahres zeige: Unerwünschte Anrufe, die für Versicherungen, Geldanlagen oder Glücksspiele werben, sind ein Dauerärgernis.

"In erster Linie werden ältere Menschen Opfer von Telefonwerbung", hat Schulte-Bories festgestellt. Die Anrufe kämen oft gezielt in der Mittagszeit. Verträge würden häufig regelrecht untergejubelt. "Wir kritisieren, dass es den Firmen in diesem Bereich so leicht gemacht wird", so Schulte-Bories. Sie fordert daher "eine Aufhebung der Vertragsbindung bei unzulässiger Werbung".

Unter den insgesamt 36 628 Anfragen von Ratsuchenden belegten die Themen Telekommunikation, Computer und Unterhaltungselektronik mit 22 Prozent den Spitzenplatz. "Insgesamt kann man feststellen, dass Probleme mit Dienstleistern bei den Verbrauchern die Probleme mit Konsumgütern abgelöst haben", erklärt Schulte-Bories. Anfragen zu den Themen Haushalt und Haushaltsgeräte etwa machten nur noch neun Prozent aus.

Wesentlich gefragter waren dagegen Informationen zu Insolvenzen, Geld- und Kreditproblemen (16 Prozent). "Der Bedarf in diesem Bereich nimmt zu, wir können längst nicht mehr alle, die Not haben, bedienen", sagt die Beratungsstellenleiterin. Mehr als 250 Schuldner hätten abgewiesen oder auf einen späteren Termin verwiesen werden müssen. 122 Insolvenzanträge wurden auf den Weg gebracht.

Ein weiteres großes Thema des vergangenen Jahres: Strom- und Gaspreiserhöhungen und damit verbunden Informationen zu einem Stromanbieterwechsel. 162 Verbraucher fragten in der Beratungsstelle nach Preisvergleichen und Wechselmöglichkeiten.

Quelle: Westfälische Rundschau vom 27.06.2007

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