Weihnachtsgeschenk für die Stadtwerke Dortmund

Die Dortmunder Stadtwerke und ihre Aktionäre bekamen am Montag ein vorweihnachtliches Präsent im Wert von 53,2 Millionen Euro überreicht. Gepackt wurde das Geschenkpaket am Montag im Landgericht, wo Klaus Dieter Tewes, Vorsitzender Richter, die Klage von acht Aktionären der alten VEW AG und zwei Aktionären der alten RWE AG mit einem Vergleich beendete.

Strittiges Umtauschverhältnis

Bei dem Verfahren ging es um das Umtauschverhältnis der VEW-Aktien in RWE-Aktien. Sowohl VEW- wie auch RWE-Aktionäre sahen sich benachteiligt. Nun schloss Klaus-Dieter Tewes das Verfahren ab, dass ihn in den zurückliegenden sechs Jahren fast in Vollzeit beschäftigt hatte.

Der Vergleich: Je alter VEW-Aktie über 50 DM wird ein „Nachschlag” von 14 Euro (inklusive Zinsen bis Ende 2008) gezahlt. Insgesamt muss die RWE AG den alten VEW-Aktionären, die rund 12,5 Mio Aktien hielten, rund 175 Mio Euro nachträglich zahlen.

Die Kläger sind zufrieden

Als „vernünftigen kaufmännischen Vergleich” freut sich Rechtsanwalt Dr. Lutz Aderhold, Vertreter der Kläger, über das Ergebnis. Vernünftig für beide Seiten sei auch, dass kein Bargeld fließe: Den „Nachschlag” erhalten die alten VEW-Aktionäre in Form von RWE-Aktien. Wenn bar gezahlt worden wäre, wären für die RWE Steuern in zweistelliger Mio-Höhe angefallen. So zahlt RWE keine Steuern und lässt einen Teil dieser Ersparnis in die Vergleichssumme fließen

Als im Jahr 2000 die VEW AG auf die RWE AG verschmolzen wurde, hielten die DSW etwa 3,8 Mio VEW-Aktien. Durch den damaligen Aktientausch plus Zukäufe halten DSW aktuell etwa 19 Mio RWE-Aktien. 2006 lag die Dividende je RWE-Aktie bei 1,75 Euro, für 2007 werden je zwei Euro erwartet. DSW rechnet durch den Vergleich mit zusätzlich etwa 850 000 RWE-Aktien. Bleibt es bei der Dividende von zwei Euro/Aktie, könnte die DSW 1,7 Mio Euro/Jahr mehr einnehmen.

Quelle: WAZ vom 22.12.08