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Anzeige gegen NPD-Ratsmitglied

Aufgrund der Nähe zu Gewalttätern in der DVU war Axel Thieme von der Deutschen Volksunion zur NDP gewechselt, so seine Aussage in der Bezirksvertretung Mengede. Nun soll der am vergangenen Sonntag in den Rat gewählte NPD-Politiker selbst in Handgreiflichkeiten verwickelt sein.

Er soll einen 31-Jährigen im Hauptbahnhof durch einen Kopfstoß schwer verletzt haben. Es begann alles beim Christopher-Street-Day (CSD) an der Reinoldikirche.

„Dort haben wir festgestellt, wie drei NDP-Politiker Flugblätter verteilt haben”, erklärte das spätere Opfer im Gespräch mit unserer Zeitung. Da den CSD-Veranstaltern das nicht geheuer war, beobachtete man das Trio, das durch ihre NPD–Kleidung aufgefallen war. Man habe nicht gewusst, dass der NPD–Spitzenkandidat Axel Thieme darunter war.

„So fünf bis sechs von uns behielten die drei im Auge”, erklärte der 31-Jährige. Man sei dem Trio auch in den Hauptbahnhof gefolgt, habe die drei weiter beobachtet, die hier auf einen vierten Mann getroffen seien. Als Thieme die CSD-Männer gesehen habe, habe er urplötzlich die Männer geschubst. Der 31-Jährige habe, so seine Aussage zu dieser Zeitung, Thieme aufgefordert, das zu unterlassen. „Ich habe ihn angeschrieen, dass das alles auf Kameras ausgezeichnet wird.” Als sich beide gegenüberstanden, „hat mir Thieme einen Kopfstoß gegeben”.

Daraufhin sei sein Brillenglas gesplittert, Glassplitter seien in die Haut rund ums Auge eingedrungen. Ein Begleiter des Opfers habe die Polizei angerufen. Wenig später trafen dann auch die Bundespolizisten, zuständig für den Hauptbahnhof, ein.

„Der Vorfall ereignete sich zwischen 19.30 und 20.10 Uhr”, bestätigte Udo Gerhard, Sprecher der Bundespolizei. Es habe mehrere Beteiligte gegeben. Wer welche Rolle gespielt hat, könne man derzeit noch nicht sagen. Die Ermittlungen liefen noch. Alle Beteiligten müssten sich dazu noch erst äußern. Gerhard bestätigte aber, dass „Herr Thieme zu den Beteiligten” gehörte.

Obwohl unsere Zeitung mehrfach versuchte, Axel Thieme telefonisch zu erreichen, kam ein Gespräch nicht zustande.

Quelle: WR vom 01.09.09

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