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Armut wurde unterschätzt

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Dortmund: DGB übt Kritik an Überlegungen zu teureren Sozialticket / Grüne prüfen

Rund 21.000 Dortmunder haben heute das Sozialticket für 15 Euro monat­lich in der Tasche. Nachdem die SPD überlegt wegen der prognostizierten  Mehrkosten von 11 Mio. Euro in zwei Jahren das Ticket teurer zu machen, lehnt der DGB dies ab.

„Politik muss verlässlich bleiben – auch beim Sozialticket“ wendet sich der DGB gegen das Zurückrudern der SPD. Es gehe darum, ein von vornherein zeitlich begrenztes Modellvorhaben tatsächlich auch zu Ende zu führen. Erst danach seien verantwortbare Entscheidungen zu treffen.

Eberhard Weber, Vorsitzender  des DGB: „Die Armut und Bedürftigkeit in unserer Stadt ist zweifellos von unseren Kommunalpolitikern wieder einmal unterschätzt worden.“

Und: „Vorgezogene Entscheidungen können erst dann ernsthaft erwogen werden, wenn das von der DSW21 vorgelegte Zahlenmaterial einer differenzierten und sorgfältigen Prüfung unterzogen worden ist.“ Er plant, das „Problem der verkehrlichen Mobilität von ärmeren  Menschen über die Stadtgrenzen hinaus auf VRR-Ebene zu einem Thema zu machen.

Angesichts der Kostenexplosion des Sozialtickets fordern die Grünen eine Untersuchung:
Im Gegensatz zu Dortmund hatte eine Studie in Köln noch vor kurzem ergeben, dass die Kosten erheblich niedriger sind als angenommen. Die Grünen wollen sich deshalb die Ergebnisse der Marktforschung sowie die Einnahmeentwicklung im Einzelfahrkarten-Verkauf genau ansehen.

Mario Krüger, Fraktionssprecher der Grünen: „Wir sind bei fast 22.000 Sozialtickets angelangt. Diese Zahl ist ein eindeutiger Beweis für die Notwendigkeit des Tickets. Bevor mit dem Totschlagargument unverhältnismäßig hoher Einnahmerückgängen argumentiert wird, ist eine detaillierte Auswertung der Marktforschungsstudie sowie der Einnahmen aus dem Verkauf von Tickets vorzunehmen.“

Quelle: City-Anzeiger Dortmund 16.07.08, abgeschrieben von S. Pohl (Akoplan)

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