Brackel setzt Bunt gegen Braun
Der Stadtbezirk Brackel will wieder Flagge gegen Rechtsradikalismus zeigen: Mit Blick auf den geplanten Neonazi-Aufmarsch am 6. September halten die „Brackeler Kulturtage - Bunt statt Braun” dagegen.
Etwa zwei Dutzend Vertreter u. a. aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Kultur, Kirchen und Vereinen zurrten Donnerstag Abend ein dreitägiges Programm für das Wochenende vom 4. bis 6. September fest.
Die Veranstaltung solle allerdings nicht nur eine Anti-Neonazi-Demonstration werden, sondern „auch Spaß machen und die kulturelle Vielfalt im Stadtbezirk” unter Beweis stellen, sagte Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka. Gleichwohl, so Gastgeber und Pfarrer Ludger Keite von der katholischen St.-Clement-Gemeinde, werde man mit den bunten Tagen ein „markantes Zeichen” setzen „für Frieden, Toleranz und Gerechtigkeit”.
Das 10. Lichterfest an der evangelischen Kirche macht den Auftakt der „Brackeler Kulturtage”. Bis Sonntag können Interessierte zahlreiche Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten besuchen. Dazu gehören Live-Musik (Rock wie Klassik), Auftritte von Kinder- und Erwachsenen-Chören, Vorträge, Diskussionsrunden, Berichte von Zeitzeugen aus der Nazi-Ära, Lesungen, Theater- und Satirevorführungen, Kinderballett und -theater, ein Gottesdienst zum Thema, eine Ausstellung, ein Salsa-Fest (Balou) sowie zahlreiche Bewegungsspiele für Kinder (Samstag).
Programmübersicht folgt
Rechtzeitig vor den „Brackeler Kulturtagen” soll eine Programmübersicht erscheinen; außerdem wird die Großplakatwand an der Evangelischen Kirche genutzt werden, um Bürger an der markanten Stelle tagesaktuell über die Angebote zu informieren. Vermutlich wird an der Kreuzung auch eine Bühne aufgebaut.
Bezirksbürgermeister Czierpka will sich in den nächsten Tagen bemühen, das politische Signal der Veranstaltung auch in andere Stadtteile hineinzutragen. Hilfreich könnte der bunte Schmetterling als Symbol für „Bunt statt Braun” sein (analog zur Premiere 2007). Ein Vorschlag aus der Runde lautete, eine Straßenbahn mit dem Tier zu bekleben. Außerdem will sich der Gewerbeverein dafür einsetzen, dass möglichst viele Geschäfte Plakate und Veranstaltungsprogramme verteilen. Der Schmetterling, so der Wunsch aus Runde, möge viele Fenster von Büros und Privathaushalten an diesem Wochenende schmücken.
Die Bezirksvertretung stellte 5 000 Euro für die Veranstaltung bereit.
Quelle: WR vom 29.05.09