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Das Ende der Nazi-Legende

Indymedia-Bericht über die Demo vom 28.01.06

Der Neonazi-Wahn "Dortmund ist unsere Stadt" ging jetzt voll in die braune Hose. Kleiner Bericht über die Vorkommnisse beim Beenden des Nazi-Aufbegehrens gegen den Paragrafen 130 des StGB (Volksverhetzung) neben einer Überlegung, warum Fascho das Dortmunder Südbad als Ausgangspunkt bevorzugt.

Es ermangelt nicht einer gewissen Symbolträchtigkeit, wenn mensch das Desaster des Dortmunder Nazi-Auflaufs im Kontext geschichtlicher Zusammenhänge betrachtet.

Nicht von Ungefähr dürfte den FaschistInnen der Standard-Ausgangspunkt ihrer Auftritte am Südbad bisher hochwillkommen gewesen sein: bis zur Befreiung vom Hitlerregime durch die Amerikaner am 12. April 1945 trugen die von ihnen für ihre Route mitgewählten Wege die Namen "Göringstraße" und "Adolf-Hitler-Allee", heute "Am Knappenberg" und "Hainallee". Das Gebiet ist also seit mehr als 70 Jahren Nazi-Aufmarschgelände . .

Diese Tradition fand nun ihr abruptes Ende: Um 14:25 Uhr hatten die ca 150 Möchtegern-Herrenmenschen nach noch fröhlichem Getrotte durch die Landgrafenstraße an der Einmündung dieser Straße in die "Hainallee" (also die, die Mal den Namen ihres Vorbildes trug) das Ende ihres Aufzuges erreicht, wussten es allerdings noch nicht und sahen den von Team Grün verordneten Stop als einen kurzfristigen Zwangshalt an.

Nach einer halben Stunde aber, während sie von den ca. 50 eingesickerten Antifas keine Freundlichkeiten zu hören bekamen, kapierten sie, dass ihre bisherige Verarschung der DortmunderInnen, besonders des jetzigen Polizeipräsidenten bzw der NRW-Verwaltungsgerichte endlich Mal auf sie zurückschlug und begehrten vergebens kurzfristig auf: sie würden, so verkündeten sie über ihren Lautsprecherwagen, so lange warten, bis ihnen der Weg wieder freigegeben würde, und drohten gar mit neuerlichen "Demos", jede Woche eine :-) Aber bulle reagierte zu ihrer Enttäuschung nicht mehr wie früher: es könne ihnen die vorgesehene Route leider, leider nicht freigegeben werden, da sie durch zu viele Gegner blockiert sei. Pech aber auch! Irgendwie scheint der Bogen nun endgültig überspannt (s. auch Stuttgart): Ruhm und Ehre der Antifa und allen anderen Nazi-HasserInnen!

Die Fehleinschätzung der Gegebenheiten kam Braun dann doch nach einiger Zeit, um ca. 15:20 Uhr, zu Bewusstsein, und sie gaben kleinlaut und entnervt auf, d.h. die Veranstaltung wurde von Giemsch für beendet erklärt, Transpis und Fahnen eingeholt und abgewartet, was passieren würde. Anstalten nach Hause zu gehen machte keine/r, vielmehr drängte sich unter dem weiterhin bestehenden Schutz der Staatsmacht alles eng um den Lauti. NPD-Cremer führte da zwar noch das große Wort, aber helfen tat es nicht. Schließlich erbarmte sich gegen 15:35 Uhr der Polizei-Einsatzleiter des kläglichen Häufchens und gewährte ihm Schutz auf dem Rückzug durch die Adolf-Hitler- sorry, Hain-Allee zum Südbad bzw. zum S-Bahnhof Stadthaus. Niederlage auf der ganzen Linie. Drei- oder viermal rissen sie sich noch zusammen und riefen mit dünnen Stimmchen ihre beknackten Phrasen von wegen es marschiere hier "der nationale Widerstand" und sie seien frei und sozial, obwohl sie sich doch ganz klar auf dem ungeordneten Rückzug befanden, noch immer geschützt durch deutsche PolizistInnen: es war also letztlich der Staat, der sich gegenüber denen, die ihnabschaffen möchten, sozial verhielt.

Dann, um 15:40 Uhr, nahm der Stadthaus-Bahnhof sie auf und es ging erstmal nach Dortmund-Dorstfeld, weg aus der Gefahrenzone.

Dortmund ist wohl doch nicht ihre Stadt.

Quelle: http://www.de.indymedia.org/2006/01/137520.shtml

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