Demos am 26.01.06 in Dortmund: Lob für "umsichtige" Polizei
Viel Kritik musste die Polizei nach früheren Einsätzen zu Neonazi-Demonstrationen einstecken. Gestern gab es dagegen von der innenpolitischen Sprecherin der Grünen im Landtag, Monika Düker, ausdrücklich Lob für den Polizeieinsatz rund um den Neonazi-Aufmarsch und die Gegendemonstrationen am Samstag.
Auch für die Ingewahrsamnahme von 152 linken Gegendemonstranten u.a. aus der Punker-Szene zeigte die Politikerin, die den Polizeieinsatz als Beobachterin begleitet hatte, Verständnis. "Wo man sich nicht an die Spielregeln hält, muss die Polizei handeln", stellte sie fest.
Wie berichtet hatten einzelne Gruppen von gewaltbereiten Störern versucht, den Aufmarschweg der Neonazis zu blockieren, hatten dabei Polizeiketten überrannt, Mülltonnen umgeworfen und sogar Tränengas eingesetzt. Die Polizei habe darauf umsichtig und den Verhältnissen angepasst reagiert. Insbesondere sei besondere Rücksicht auf Jugendliche genommen worden. "Aus rechtlicher Sicht war das alles völlig korrekt", sagte Monika Düker gegenüber den Ruhr Nachrichten.
Ihr einziger Kritikpunkt: Der Abtransport der Festgenommenen habe wegen mangelnder Transportmöglichkeiten verhältnismäßig lange gedauert. In der Tat hatte die Polizei zwischenzeitlich sogar erwogen, Gefangene per U-Bahn abzutransportieren, was dann wegen der voll besetzten Züge mit anreisenden Fans zum Spiel des BVB nicht möglich war. Schließlich wurden rund 52 Randalierer zu Fuß in Richtung Präsidium begleitet.
Für richtig hält Düker auch die vorzeitige Auflösung des rechten Aufmarsches, um drohende Zusammenstöße zu vermeiden. Wie berichtet kam es danach auch zu Zwischenfällen durch rechte Randalierer, die u.a. ein Trafo-Häuschen anzündeten. Hier wurden rund 60 Störer vorübergehend festgenommen. - Oli