DEW will 20 Prozent Ökostrom
DEW21 will seinen Bezug an Ökostrom "dramatisch" erhöhen. Im wesentlichen sollen durch Wasserkraft - nach WR-Informationen in Österreich, Schweiz und Norwegen - die Anteile der erneuerbaren Energie auf mindestens zwanzig Prozent angehoben werden.
Gestern warb der Stromversorger noch einmal für seine geplante Beteiligung an dem umstrittenen Gemeinschaftskohlekraftwerk "Gekko". Der Bau des Kohlekraftwerks von RWE, an dem sich 24 Kommunen beteiligen wollen, sei unverzichtbar zur Sicherung der sogenannten Grundlast. Das erklärte
Die Kritik, die DEW vorwirft, dass mit dem Bau des Kohlekraftwerkes weiter auf fossile Energie gesetzt werde, die CO2 frei setze, klimaschädlich sei und Feinstaub produziere, hält Engelhardt für "bösartig". Und die Debatte, die im Rat geführt werde, sei ein "Stellvertreterkrieg". Er sei überzeugt, dass es im Rat und in der Bevölkerung eine breite Rückendeckung für das Kohlekraftwerk gebe.
Mit einem Wirkungsgrad von 46 bis 48 Grad könnten andere Kraftwerke ersetzt werden, die nur 30 Prozent Energieausbeute haben. Engelhardt nannte namentlich das Kraftwerk Knepper.
Es gebe heute noch keine andere Technologie, die die Grundlast beim Strom sicher in puncto Versorgung und Preisstabilität garantiere. "Wir sehen im Moment keine Alternative", sagte Engelhardt. Das könne in 20 Jahren ganz anders aussehen. Doch weder Sonnenenergie noch Wind stehe rund um die Uhr zur Verfügung.
"Aber wir schaffen gleichzeitig einen Ausgleich", erklärte gestern DEW. Noch dieses Jahr werde man den Anteil der regenerativen Energie von derzeit 11 Prozent "signifikant erhöhen".
Strompreis bis Jahresende stabil
"Wir werden Ökostrom europaweit einkaufen", erklärte Unternehmenssprecher Albert Herzmann, ohne zum jetzigen Zeitpunkt Details nennen zu wollen. Mit den Erzeugern werde derzeit verhandelt. Auch bei der Erzeugung regenerativer Energie will DEW aktiver werden, zum Beispiel durch ein Holzkraftwerk.
Und der Strompreis? Der bleibt zumindest, "wie versprochen", in diesem Jahr stabil. Wenn Engelhardt andeutet "wir können uns nicht von der allgemeinen Entwicklung abkoppeln", kann man sich an fünf Fingern abzählen, dass es vermutlich Anfang 2008 preislich nach oben gehen wird.
Kohle, Strom und Rendite
FAKTEN
Quelle: Westfälische Rundschau vom 09.10.2007