Dortmund protestiert gegen Pro NRW
Wenn die rechtsorientierte Gruppierung „Pro NRW“ am Samstag gegen ein islamisches Gemeindeprojekt in Hörde aufmarschiert, stellen sich die Bürger mit einem internationalen Jugendfußballturnier dagegen. Auch eine Demo ist geplant.
„Wir dulden nicht, dass hier populistisch gegen Dinge gehetzt wird, die im politischen Raum längst auf breiter Basis beschlossen worden sind“, erklärte Ulrich Spangenberg, Leiter der Verwaltungsstelle Hörde in Hinsicht auf die Kundgebung von Pro NRW am kommenden Samstag in Hörde.
Pro NRW, aus der so genannten „Bürgerbewegung Pro Köln“ hervorgegangen, kündigt einen Protestmarsch unter dem Motto „Kein islamistisches Ghetto in Dortmund-Hörde“ an. Damit gemeint ist das Gemeindeprojekt Grimmelsiepen.
Rechte dürfen nicht marschieren
Dagegen wird ein breites bürgerliches Bündnis auf die Straße gehen, ein Bündnis bestehend aus dem Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus, dem Runden Tisch „Grimmelsiepen“ sowie dem Rat der muslimischen Gemeinden. Landesweit habe die Gruppierung bislang keinen Erfolg gehabt, so Friedrich Stiller, Sprecher des Arbeitskreises. Deswegen mache die Gruppierung jetzt umso mehr Action. Er sieht darin ein „Zeichen der Verzweiflung bei Pro NRW“. Man gehe davon aus, dass die Gruppe nicht viele auf die Beine bekommen werden. Trotzdem setze man dagegen ein Zeichen.
„Wir müssen Pro NRW beachten, aber nicht überbewerten“, sagte Ralf Beltermann, Sprecher des Arbeitskreises“. Dennoch hätte die Gruppe „Brandstifterpotenzial im politischen Klima“. Am Clarenberg (etwa in Höhe Hausnummer 34) wolle man am Samstag, 17. Juli, ab 12 Uhr darauf aufmerksam machen. Zu den Rednern zählen neben OB Ullrich Sierau, u.a. die DGB-Vorsitzende Jutta Reiter, sowie Ogün Arpaci, Vorsitzender Moscheeverein Hörde.
Bündnis „Dortmund – wir stellen uns quer“ demonstriert
Gegen 13.30 Uhr werde man dann zum Goystadion ziehen, wo ein Freundschaftsfest und internationales Jugendfußballturnier der Jugendfreizeitstätte stattfinden. Dort wird auch OB Sierau gegen den Ball treten.
Pro NRW wird nach Angaben der Polizei nur stationär auftreten. Angekündigt ist die Veranstaltung ab 11 Uhr.
Neben dem bürgerlich Protest ist noch eine Demonstration des Bündnisses „Dortmund wir stellen uns quer“ angekündigt. Treff ist hier um 11 Uhr der Hörder Bahnhof.
Quelle: Der Westen vom 12.07.10