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DSW21: SozialTicket führt zu Mindereinnahmen

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24.06.2008 - Vorstand informiert Aufsichtsrat über Sachstand

In seiner heutigen Sitzung hat der DSW21-Vorstand den Aufsichtsrat über die aktuellen Entwicklungen beim SozialTicket umfassend informiert. Der Vorstand hat verdeutlicht, dass die Einführung des SozialTicketes in 2008 nicht zu einem Zuwachs an Fahrgeldern, sondern zu Mindereinnahmen führen wird. Gleichzeitig erwartet der DSW21-Vorstand, dass der Ausgleichsanspruch gegenüber der Stadt Dortmund bis zum Jahresende 2008 auf mindestens 4,8 Mio. € anwachsen wird.

Annahmen von Realität überrollt

Bei der Diskussion im Vorfeld des Vertragsabschlusses ging man davon aus, dass etwa 10 Prozent von ca. 60.000 berechtigten Dortmunder Einwohnern das Ticket im Abonnement erwerben. Die Vertragspartner erwarteten, dass der überwiegende Teil der Abonnenten des SozialTickets Neukunden von DSW21 wären.
Darauf gründete die Erwartung, dass DSW21 nicht nur mehr Fahrgäste, sondern auch zusätzliche Fahrgeldeinnahmen generieren werde.

TicketPreis vom Rat der Stadt auf 15 € festgesetzt

Seit Februar 2008 hatten Inhaber des Dortmund-Passes Anspruch auf ein SozialTicket zum Preis von 15 €. Beim SozialTicket handelt es sich um ein »Ticket1000« der Preisstufe A. Es ist gültig in ganz Dortmund und kostet im Abonnement regulär 45,77 € pro Monat. Der von der Stadt Dortmund zu tragende Differenzbetrag sollte als offene Forderung von DSW21 eingebucht und verrechnet werden. Der Stadt wird dabei der übliche Großkundenrabatt in Abzug gebracht. Von den z. Zt. 20.582 Abonnenten des SozialTickets waren 5.717 Personen schon vorher Abonnenten bei DSW21. Sie bezahlen im Durchschnitt 25 € im Monat weniger als vor dem Wechsel in das SozialTicket.

In Köln und Berlin SozialTickets deutlich teurer

Entgegen der Praxis in Köln (25 €) und Berlin (33,50 €) wurde im Rat der Stadt Dortmund der vom Endkunden zu tragende Anteil auf 15 € festfesetzt. Den von DSW21 eingebrachten Vorschlag, einen höheren Abgabepreis festzusetzen, hat die Ratsmehrheit als zu teuer verworfen.

Mindereinnahmen absehbar

Nach fünfmonatigem Modellversuch ist absehbar, dass die Einführung des SozialTickets nicht zu den prognostizierten Fahrgeldmehreinnahmen, sondern zu erheblichen Mindereinnahmen in 2008 führen wird. Die ursprüngliche Hoffnung, durch Fahrgeldmehreinnahmen die von der Stadt Dortmund zu erbringenden Ausgleichleistungen gegenfinanzieren zu können, wird sich definitiv nicht erfüllen.

ÖPNV-Ausgaben vor Einführung doppelt so hoch

Die Bezieher des SozialTickets, die bis dahin keine DSW21-Abonnenten waren, nutzten in großem Maße den ÖPNV. Nach Erkenntnissen einer Ende April 2008 durchgeführten repräsentativen Marktforschung wendeten diese Kunden ca. 30 € / Monat für Fahrgelder auf. Sie sparen heute 15 € pro Person und je Monat.

Erhebliche Einbrüche im TicketVertrieb

Diese Erkenntnisse der Marktforschung werden durch die Ergebnisse des TicketVertriebs bestätigt. Im Gegensatz zu den Entwicklungen im VRR musste DSW21 im Februar / März 2008 – also unmittelbar nach Einführung des SozialTickets – einen überdurchschnittlichen Einnahmerückgang im Barsortiment feststellen. Insgesamt gingen diese Umsätze im Betrachtungszeitraum im Vergleich zu den VRRPartnern um den doppelten Wert zurück.

Quelle: Pressemitteilung der Dortmunder Stadtwerke vom 24.06.2008

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