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Neonazi muss nach Randale ins Gefängnis

300 Neonazis haben am 1. Mai eine ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Bevor sie die friedlichen Mai-Demonstranten des DGB angriffen, zogen sie marodierend durch die Stadt, warfen Pflastersteine gegen Polizeiwagen. Dafür wandert ein Neonazi jetzt ein Jahr hinter Gitter.

Nach den Krawallen am 1. Mai in Dortmund muss ein Neonazi nun für ein Jahr hinter Gitter. Mit diesem Urteil schloss sich das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft an.

«Die Zeiten in der Freiheit werden immer kürzer«

Ein Polizei-Video wies dem Neonazi schweren Landfriedensbruch, Widerstand, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz nach: Da der Rechte neben seiner Baseball-Kappe und Kapuze auch eine Sonnenbrille trug, hatte er auch gegen das Vermummungsverbot verstoßen. „Die Zeiten im Gefängnis werden länger und die in der Freiheit immer kürzer, wenn Sie nicht zur Besinnung kommen”, richtete Amtsrichter Sebastian Hans klare Worte an den jungen Angeklagten, der bereits wegen Körperverletzung vorbestraft ist. Dessen Antwort: gelangweiltes Schulterzucken. Überführt wurde der 22-Jährige durch ein Video, das ein Beamter kurz vor der Festnahme gedreht hatte. Es zeigt den Angeklagten, der in der Gruppe weiße Schuhe und einen Rucksack trägt - und in der Straße Rosental einen Stein wirft. Erst, nachdem sich das Gericht diese Szenen angesehen hatte, legte er ein Geständnis ab.

Massen von Rechten zogen plötzlich in die City

Eindrucksvoll die Aussage des Einsatzleiters der Polizei, der jenen 1. Mai so schnell nicht vergisst. „Wir bekamen morgens einen Hinweis in die Leitstelle, dass sich am Hauptbahnhof mehrere Rechte versammelten”, erinnerte sich der Hauptkommissar im Zeugenstand. Flugs wurde Verstärkung angefordert. Ein Sprecher der Rechten habe behauptet, man warte auf einen Bus aus Thüringen, wolle dann nach Siegen weiterfahren. In Dortmund sei nichts geplant...

"So einen Hass habe ich noch nie erlebt"

Doch immer mehr Neonazis tauchen auf, zücken Plakate. Und plötzlich setzt sich die Masse in Marsch, Richtung Westenhellweg. Die ersten Steine fliegen. Später dann der Angriff auf die DGB-Kundgebung. „Um die Leute zu schützen, sind wir regelrecht dazwischengefahren.” Fünf Beamte werden durch Rechte verletzt. „Ich bin schon länger Polizist. So einen Hass, so eine Gewalt habe ich noch nie erlebt.”

Quelle: Der Westen vom 3.12.09

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