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Neonazi nach Randale am 1. Mai verurteilt

Wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung verurteilte das Schöffengericht einen Neonazi (22) zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten mit Bewährung. Er hatte bei der Randale am 1. Mai 2009 auf dem Ostenhellweg/Ecke Stefanstraße einen Pflasterstein gegen einen Polizisten geworfen.

Der Beamte konnte dem Geschoss ausweichen und wurde nicht verletzt.Es ist bereits der dritte Prozess, der sich mit den Ausschreitungen am 1. Mai befasst: Ein Rechter wurde im letzten Jahr freigesprochen, einen anderen schickte das Gericht für ein Jahr ins Gefängnis.

"Ich warne Sie: Bleiben Sie demnächst zuhause"

Jenem jungen Neonazi, der gestern die Vorwürfe einräumte, wollten sowohl Staatsanwalt Ralph Steinert als auch das Schöffengericht noch einmal eine Chance geben. „Aber ich warne Sie: Bleiben Sie demnächst zu Hause - oder gehen Sie woanders hin. Sie versauen sich Ihr ganzes Leben”, redete Amtsrichter Ulrich Esken eindringlich auf den Angeklagten ein: Ein Student der Wirtschaftswissenschaft, der in seinem gut gebügelten Hemd höflich alle Fragen beantwortet: „Nach dem Examen möchte ich am liebsten einen guten Job haben.”

Rechter hatte sich selbst die Hand gebrochen

An jenem 1. Mai hatten sich rund 300 Neonazis in einer unangemeldeten Aktion in Dortmund versammelt. Bevor ein Teil von ihnen die friedliche Demonstration des DGB angegriffen hatte, haben sie in der Stadt randaliert, Polizisten mit Steinen beworfen. Dazu gehörte auch der 22-jährige Angeklagte, der sich damals übrigens selbst die Hand brach - ein Pflasterstein eines anderen Rechten hatte ihn getroffen. „Die Verletzung war gar nicht schlecht. Da hat er seine Strafe bekommen und wird jetzt vielleicht schlauer”, meinte seine Verteidigerin Michaela Meier. Nach den Video-Aufzeichnungen der Polizei hatte ihr Mandant schließlich ein Geständnis abgelegt.

Quelle: Der Westen vom 26.01.10

Polizisten mit Stein beworfen - Neonazi per Video überführt

Gewaltbereite Demonstranten, Polizisten in Alarmbereitschaft und eine Stadt in Anspannung: Die Kundgebungen vom 1. Mai haben für einen 25-jährigen Neonazi nun ein Nachspiel.

Der Student hatte einen Pflasterstein auf Polizisten geworfen, am Dienstag wurde er zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. „Was ist in Ihrem Leben eigentlich schief gelaufen, dass Sie so einen Hass auf Polizisten haben und sie mit Pflastersteinen attackieren?“, fragte Richter Hans-Ulrich Esken den Angeklagten. Doch statt zu antworten blickte der junge Mann nur beschämt zu Boden und schwieg.

Von Polizei gefilmt

Alles andere als schüchtern hatte sich der 25-Jährige dagegen am 1. Mai auf der Straße präsentiert. Rund 300 gewaltbereite Neonazis lieferten sich vormittags in der Innenstadt Auseinandersetzungen mit der Polizei – und der Angeklagte war mittendrin.

Als die Beamten die Randalierer in der Stephanstraße eingekesselt hatten, bewarf sie der 25-Jährige mit einem großen Pflasterstein. Glücklicherweise wurde niemand getroffen. Der Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen. Trotzdem konnte er überführt werden, denn die Polizei hatte ihn gefilmt.

Voller Adrenalin und Schmerz

Am Dienstag wurde im Gericht das Video abgespielt. „Ich habe mir das bestimmt 100 mal angeschaut“, sagte der Polizeibeamte, der die Bilder vom 1. Mai ausgewertet hatte. Trotz Sonnenbrille, Baseball-Kappe und Handschuhen konnte er den 25-Jährigen „an Merkmalen wie Körpergröße und Bewegungen“ eindeutig als den Steinewerfer identifizieren.

Da brach auch der Angeklagte sein Schweigen und ließ über seine Verteidigerin erklären, er habe den Stein geworfen. „Er war voller Adrenalin und Schmerz, da lief die Sache aus dem Ruder“, sagte die Anwältin. Mit dem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. „In Zukunft bleiben sie bei solchen Anlässen besser zu Hause“, mahnte der Richter. 

Quelle: RN vom 26.01.10

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