Neonazi soll Linkem die Nase gebrochen haben
Ein brutaler Überfall auf einen Studenten beschäftigte am Dienstag das Amtsgericht Dortmund. Ein Neonazi soll einem Studenten aus der antifaschistischen Szene das Nasenbein gebrochen haben.
„Erst tauchten zwei auf, dann kamen immer mehr. Sie haben mich zusammengeschlagen, mir die Nase gebrochen. ” So schilderte ein 22-Jähriger aus der Szene der Antifaschisten einen brutalen Überfall auf dem Westenhellweg. Wegen Körperverletzung sitzt jetzt einer der Neonazis (31) auf der Anklagebank des Amtsgerichtes.
Angeklagter will nur Flugblätter verteilt haben
Der 4. September 2008, zwei Tage vor den großen Demonstrationen zum Antikriegstag. Unzählige bürgerliche Gruppen wollen sich den Rechten an allen möglichen Ecken der Stadt in den Weg stellen, wollen energisch „Nein” sagen zu den Aufmärschen der Braunen. Die wiederum organisieren sich ebenfalls, verteilen Flugblätter. Mehr will der Angeklagte an jenem 4. September angeblich auch nicht getan haben: „Ich war überhaupt nicht auf dem Westenhellweg, habe mit der ganzen Sache nichts zu tun.”
"Das ist er. Auch, wenn er jetzt anders aussieht"
Allerdings: Es existiert ein Foto, das ihn zeigen soll. Als das Opfer in der Nähe von „Saturn” brutal zusammengeschlagen wurde, war es nicht allein. Seine Begleitung, eine Studentin, wurde ebenfalls zu Boden gerissen, sie versuchte dann, Hilfe zu holen. „Zu den ersten Männern gehörte er”, sagte sie mit Blick auf die Anklagebank. „Ich erkenne ihn wieder, auch, wenn er anders aussieht. Am nächsten Tag will sie den Angeklagten auf einer Kundgebung wiedergesehen und einen Freund gebeten haben, ein Foto zu schießen.
Um jene Fotos gab es gestern jede Menge Diskussionen. Er wisse nicht, wer dieser Mann sei, er jedenfalls nicht, behauptete der Angeklagte, der inzwischen Bart und Brille trägt.
Das Opfer wiederum ist sich sicher: „Er war das, ganz sicher.” Damals fühlte er sich von den Rechten erst in eine Falle gelockt, dann „haben die mich in die Zange genommen”. Der Prozess geht am 22. Dezember weiter.
Quelle: Der Westen vom 01.12.09
Student lief in die Falle der Rechtsradikalen
Es war eine Falle – mitten in der Innenstadt: Am Vorabend des Naziaufmarsches vom 5. September 2008 wurde ein Mitglied der linken Szene (22) brutal zu Boden geschlagen. Seit Dienstag (1.12.) wird dem mutmaßlichen Täter am Amtsgericht der Prozess gemacht.
Der Angeklagte ist 31 Jahre alt und in der rechtsradikalen Szene offenbar nicht gerade unbekannt. Mit der Prügel-Aktion will er allerdings nicht in Verbindung gebracht werden. Und die Sache ist gar nicht so einfach. Der Angeklagte hat sein Aussehen in den vergangenen Monaten drastisch verändert. Er trägt eine Brille, einen Kinnbart – und die Haare sind auch länger geworden.
Trotz veränderten Aussehens erkannt
Das Opfer war sich trotzdem sicher und hat den 31-Jährigen im Prozess eindeutig als Schläger wiedererkannt. Die Ärzte hatten damals einen Nasenbeinbruch und Prellungen festgestellt.
Selbst eine Computertomographie des Kopfes wurde wegen der Schmerzen gemacht. Der 22-Jährige war grundlos geschlagen und getreten worden.
Quelle: RN vom 1.12.09