Neonazis bedrohen Lehrer
Der rechtsextremistische "Nationale Widerstand" setzt seine Kampagne im Schulzentrum in Hombruch fort. Seit gestern bedrohen sie einen Lehrer des Helene-Lange-Gymnasiums.
Nachdem dort in der vergangenen Woche Flugblätter verteilt worden sind, schmierten Unbekannte in der Nacht zu gestern den Namen eines Lehrers des Helene-Lange-Gymnasiums an eine Wand und setzten nach Angaben der Polizei auch einen Container in Brand.
Der Lehrer, dessen Name von Hausmeistern schnell wieder überstrichen wurde, hatte in der vergangenen Woche die Polizei verständigt, als er die Flugblätter entdeckt hatte. Offenbar ist die Neonazi-Aktion eine Kombination aus Racheakt und Einschüchterungsversuch. Die Polizei prüft, ob der Straftatbestand der Bedrohung erfüllt ist. Zu lesen waren hinter dem Namen des Pädagogen die Worte "Du bist BRD" - eine Sprachklausel, die oft auch mit "Du bis beerdigt" übersetzt wird.
Auf seiner Internetseite verweist der "Nationale Widerstand" auf die Homepage des Lehrers, auf der auch ein Foto des Pädagogen zu sehen ist. Das Gymnasium intensiviert jetzt die politische Aufklärung: Heute bauen die IG Metall und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) dort eine Ausstellung auf.
"Wir wollen die Neonazis nicht haben. Jetzt muss mit stärkeren Polizeikontrollen gehandelt werden. Die Bezirksvertretung lässt das Schulzentrum nicht im Stich", reagierte Hombruchs Bezirksbürgermeister Ulrich Steinmann auf die Provokation.
Quelle: Ruhr Nachrichten vom 26.02.08